AFRIKA/SOMALIA - Cholera fordert weitere Opfer unter Minderjährigen und 750.000 Menschen riskieren den Hungertod

Mittwoch, 4 Januar 2012

Mogadischu (Fidesdienst) – Nach 20 Kriegesjahren herrscht derzeit in Somalia eine sehr ernste Hungersnot und bisher starben zudem 55 Kinder an den Folgen von Cholera und schwerer Unterernährung. In der südlichen Region Bay, rund 250 Kilometer nordwestlich von Mogadischu traten nun weitere 35 Cholerafälle bei Minderjährigen auf. Mindestens 425 Personen, die an verschiedenen Krankheiten leiden, wurden zur Behandlung in die dortigen Krankenhäuser eingewiesen. Außerdem starben bereits 20 Kinder an den Folgen der Hungersnot und Tausende riskieren künftig den Hungertod. Somalia hat die höchste Kindersterblichkeitsrate weltweit und ein Fünftel der Kinder sterben noch vor Erreichen des fünften Lebensjahres. Wie aus den jüngsten Daten der Inter-agency Group vor Child Mortality Estimation der Vereinten Nationen hervorgeht, lag die Sterblichkeit 2010 bei 180 je 1.000 Lebendgeburten. Weite Teile des südlichen Somalia leiden unter der Hungersnot und nach Angaben der Vereinten Nationen riskieren mindestens 750.000 Menschen den Hungertod. Wie die Organisation mitteilt wurden im Land weniger als ein Drittel der Kinder im Alter unter einem Jahr geimpft, 70% der Bevölkerung hat keinen Zugang zu Trinkwasser und nur drei von zehn Kindern besuchen die Grundschule. Somalia hat seit 1991 nach dem Sturz des ehemaligen Diktators Mohamed Siad Barre keine funktionierende Regierung. Das Land mit seiner strategischen Position am Horn von Afrika gehört zu den Ländern mit den meisten Flüchtlingen weltweit. (AP) (Fidesdienst, 04/01/2012)


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