AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Parlamentswahlen: Es wird nach dem Boykottaufruf der Anhänger des ehemaligen Präsidenten keine hohe Wahlbeteiligung erwartet

Samstag, 10 Dezember 2011

Abidjan (Fidesdienst) – „Nach einer intensiven Wahlkampagne ist die Situation heute ruhig. Die Partei des ehemaligen Präsidenten Gbagbo (Ivorische Volksfront – FPI) wird aus Protest gegen dessen Auslieferung an das Internationale Strafgericht in Den Haag nicht an der der Wahl teilnehmen. Einige Vertreter der Partei ließen sich als unabhängige Kandidaten aufstellen“, so Beobachter aus Kreisen der Ortskirche in Abidjan, der Wirtschaftsmetropole von Cote d’Ivoire (Elfenbeinküste), wo am 11. Dezember Parlamentswahlen stattfinden.
„Es wird nach dem Boykott der Anhänger Gbagbos keine hohe Wahlbeteiligung erwartet“, so der Beobachter, „Dies bringt auch mit sich, dass ein politischer Teil des Landes nicht im neuen Parlament vertreten sein wird, was für Cote d’Ivoire nicht positiv ist, denn es sind hier noch viele Waffen im Umlauf, insbesondere in Abidjan und im Westen an der Grenze zu Liberia“.
Erst vor kurzem wurde bei einem Zwischenfall deutlich, wie akut dieses Problem ist. „Vor drei Tagen explodierte in Grand Lahou in der Diözese Gagnoa eine Rakete. Dabei kamen drei Menschen ums Leben, die an einer Wahlveranstaltung der Partei des Präsidenten Ouattara. (Demokratische Partei von Cote d’Ivoire, PDCI) teilnahmen. Die Behörden erklärten, dass es sich um einen Unfall handelt, der von einer Militäreinheit verursacht wurde, doch die genauern Umstände sind noch nicht bekannt.“
„Die größte Herausforderung für Cote d’Ivoire bleibt damit die Aussöhnung nach dem Bürgerkrieg, der zur Amtseinsetzung von Ouattara geführt hat (nachdem dessen Sieg bei der Präsidentschaftswahl von Gbagbo nicht anerkannt worden war). Die Kommission für Dialog, Wahrheit und Aussöhnung, die vor kurzem geschaffen wurde, hat die großartige Möglichkeit zu dieser Aussöhnung des Landes beizutragen“, so der Beobachter abschließend. (PA) (Fidesdienst, 10/12/2011)


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