AFRIKA/LIBERIA - In Liberia werden das Staatsoberhaupt und die Mitglieder des Senats gewählt

Dienstag, 11 Oktober 2011

Monrovia (Fidesdienst) – Am heutigen 11. Oktober werden in Liberia das Staatsoberhaupt und die Abgeordneten des Landes gewählt. Insgesamt 1,8 Millionen wahlberechtigte Bürger haben die Wahl zwischen insgesamt 16 Kandidaten für das Amt des Staatsoberhauptes, darunter auch die scheidende Präsidentin, Ellen Johnson Sirleaf, die erst vor wenigen Tagen mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde (zusammen mit der ebenfalls aus Liberia stammenden Friedenskämpferin Leymah Gbowee und der Demokratieaktivistin Tawakkul Barman aus dem Jemen).
„Ein Großteil der Liberianer freut sich über die Verleihung des Nobelpreises an zwei Mitbürgerinnen, doch es gab auch Kritik aus den Reihen der Oppositionsparteien, die die Verleihung des Nobelpreises kurz vor der Wahl als Einmischung in die Wahlgeschäfte betrachten. In der Tat wurde der Preis drei Tage vor dem Wahltermin verliehen“, so ein Beobachter aus Kreisen der Ortskirche in der Hauptstadt Monrovia.
„Auch in verschiedenen Radiosendungen wurdn Zweifel an der Angemessenheit der Verleihung des Preises laut, doch man versteht, dass diese Kritik auch vor dem Hintergrund einer komplexen Wahlkampagne stattfindet. Ein Großteil der Liberianer betrachten die Verleihung von nicht nur einem sondern gleich zwei Nobelpreisen als eine Ehre für das Land“, so der Beobachter zum Fidesdienst.
Die Wahl mit Unterstützung der Mission der Vereinten Nationen in Liberia (MINUL) verläuft bisher ruhig. „Die Auszählung der Stimmen wird jedoch voraussichtlich durch die heftigen Regenfälle verzögert werden. Nach der erfolgten Auszählung auf lokaler Ebene werden die Urnen aus ganz Liberia nach Monrovia zum Sitz der zentrale Wahlkommission geschickt, wo eine weitere Auszählung und Kontrolle stattfindet. Auch wenn Hubschrauber zum Einsatz kommen werden, um die Urnen aus den entlegenen Orten zu holen, werden die Straßenverhältnisse in Liberia, insbesondere bei Regen, mit Sicherheit zu Verzögerungen bei der Auszählung führen“, so der Beobachter zum Fidesdienst. (LM) (Fidesdienst, 11/10/2011)


Teilen: