EUROPA/SCHWEIZ - Weltgesundheitsversammlung: es ist eine echte globale Solidarität notwendig, damit Länder mit hohem Einkommen nicht nur Versprechungen machen, sondern ihre Pflichten bei der Entwicklungshilfe tatsächlich wahrnehmen

Donnerstag, 19 Mai 2011

Genf (Fidesdienst) – „Trotz der in einigen Ländern gemachten Fortschritte sind wir im Großen und Ganzen noch weit von einer universalen Gesundheitsversorgung entfernt. Wir befinden uns in einer Phase des Stillstands und des Status Quo, wo Reiche besser versorgt sind und die meisten Armen hingegen dieser Versorgung entbehren, während diejenigen, die Zugang haben, oft hohe oft verheerend hohe Kosten tragen müssen, wenn es um die Bezahlung von Dienstleistungen und Medikamenten geht“, so der Präsident des Päpstlichen Rates für die Pastoral im Krankendienst, Erzbischof Zygmunt Zimowski, am 18. Mai bei der 64. Weltgesundheitsversammlung (WHA) in Genf in seiner Ansprache als Leiter der Delegation des Heiligen Stuhls. Der Erzbischof erinnerte an die Sorge des Papstes um „Millionen von Menschen, die keinen Zugang zur Gesundheitsversorgung haben“ und forderte eine „echte Solidarität, in der die Länder mit hohem einkommen nicht nur Versprechungen machen, sondern ihre Pflichten bei der Entwicklungshilfe tatsächlich wahrnehmen.“ Die Solidarität zwischen reichen und armen Ländern zur Garantie eines universalen Zugangs zu medizinischer Versorgung dürfe nicht unterbewertet werden, so Erzbischof Zimowski, der sich den Appell von Papst Benedikt XVI. mit der Bitte um „Zusammenarbeit der Menschheitsfamilie“ zu Eigen machte.“
Der Heilige Stuhl begrüße mit Blick auf den Strategischen Plan der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Aidsbekämpfung 2011-2015 den Schwerpunkt bei der Bekämpfung von Neuinfektionen bei Kindern, die bisher im Vergleich zu der Behandlung bei Erwachsenen vernachlässigt wurde. In diesem Zusammenhang betonte der Erzbischof jedoch auch, die „Bedeutung der Erziehung zu einem Wandel der Verhaltensweise und zu einem verantwortungsbewussten Leben, als Schlüsselelemente bei der Präventionskampagne“.
Abschließend appellierte der Delegationsleiter an die internationale Staatengemeinschaft, damit diese „Wissenstransfer im Hinblick auf Maßnahmen und Instrumente bei der Prävention von Unfällen bei Kindern an Länder mit niedrigem Einkommen fördert, in denen 95% der Todesfälle von Minderjährigen infolge von Unfällen stattfinden. Gleichsam muss man zur Verbesserung der Nothilfe und Rehabilitation bei Unfallüberlebenden beitragen in jenen Ländern, in denen unter anderem lange Bürgerkriege die Zahl der Unfälle bei Kindern drastisch ansteigen lässt und wo die Opfer in Zentren behandelt werden, die weder Geräte noch Ressourcen haben, um die Opfer angemessen zu pflegen.“ (SL) (Fidesdienst, 19/05/2011)


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