EUROPA/ITALIEN - In Rom wurde der „Zweite Tag der gegenseitigen Abhängigkeit“ vorgestellt: Menschen, Völker, Staaten für eine vereinte Welt. „Der Dialog im Unterschied ist möglich“, sagte Lucia Fronza von der Fokolare-Bewegung.

Freitag, 10 September 2004

Rom (Fidesdienst) - Der vom amerikanischen Politologen und Professor der Universität Maryland Benjamin Barber auf den Weg gebrachte „Tag der gegenseitigen Abhängigkeit“ findet dieses Jahr in Rom statt, nachdem er erstmals am 12. September 2003 in Philadelphia organisiert worden war. Die Veranstaltung wird dieses Jahr zwei Tage dauern: am 11. September findet im römischen Rathaus ein Tag des interreligiösen Dialogs statt und am 12. September steht eine internationale Konferenz im römischen Konzert- und Veranstaltungszentrum „Auditorium“ auf dem Programm.
Die Initiativen wurde von der Stadt Rom in Zusammenarbeit mit CIV World, ACLI, der Gemeinschaft Sant’Egidio, Legambiente und der Fokolare-Bewegung organisiert.
Angesichts der Gefahr der Kontraste zwischen den Kulturen, wie zum Beispiel die Tragödie von Beslan und der 11. September 2001, soll die Vorstellung von einer gegenseitigen Abhängigkeit im positiven Sinn als Schlüssel für die „Fähigkeit zum Zusammenleben“ in der Zeit der postglobalen Gesellschaft konzipiert werden.
Die Initiative, die am Tag nach dem Jahrestag der tragischen Attentate auf die Twin Towers stattfinden soll, möchte vor allem zum Entstehen einer Kultur des Friedens, des Dialogs, der Solidarität und der weltweiten Geschwisterlichkeit beitragen.
Am gestrigen 9. September wurde die Initiative bei einer Pressekonferenz im römischen Rathaus vorgestellt. „Die Tatsache, dass diese Veranstaltung in Rom stattfindet“, so der Bürgermeister von Rom, Walter Veltroni, „zeigt dass unsere Stadt die Berufung zum Dialog im Herzen trägt“.
„Die gegenseitige Abhängigkeit ist heute eine Realität“, so Benjamin Barber weiter, „Wir leben in einer Welt in der diese gegenseitige Abhängigkeit bereits besteht, obschon dies oft auf negative Weise erlebt wird. In Rom möchten wir heute mitteilen, dass eine neue gegenseitige Abhängigkeit möglich ist, die zur Festigung der Demokratie beiträgt und die zwischen den Menschen bestehenden Grenzen abbaut. Heute ist es mehr den je notwendig, Formen einer konstruktiven gegenseitigen Abhängigkeit zu finden“.
„Wir von der ACLI“, sagt Luigi Bobba vom katholischen Arbeiterverband ACLI, „sind hier um zu bekräftigen, dass der Weg der gegenseitigen Abhängigkeit die notwendige Alternative zum Weg der Angst ist. Es ist der Weg, der es ermöglicht, dass alle sich der Verbindungen bewusst werden, die zwischen dem Schicksal aller Menschen besteht.“ Mario Giro von der Gemeinschaft Sant’Egidio erinnerte daran, dass auch das jüngste internationalen Friedenstreffen der Bewegung in Mailand, an dem zahlreiche Vertreter verschiedener Religionen teilnahmen, ein Beispiel für den Dialog im Unterschied sei, weshalb die Gemeinschaft Sant’Egidio auch an der Veranstaltung in Rom teilnehmen wollte, da man sich nie von Terrorismus und Gewalt besiegt geben dürfe.
Zuletzt ergriff der Vorsitzende des Umweltschützerverbandes „Legambiente“, Roberto della Seta das Wort, der die Veranstaltung als einen Versuch bezeichnete, von einer „unilateralen“ Vision der Welt zu einer gegenseitigen Abhängigkeit zu gelangen, während die Vorsitzend der Fokolare-Bewegung abschließend daran erinnerte, das der Tag im Gedenken an den 11. September stattfindet und eine Aufforderung zum Dialog zwischen den Politikern sei. Dass so zahlreiche Bewegungen an der Organisation der Veranstaltung beteiligt seien, zeuge bereits davon, dass ein Dialog im Unterschied möglich sei. (PLR) (Fidesdienst, 10/09/2004 - 43 Zeilen, 505 Worte)


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