AFRIKA/KAMERUN - Unterernährung nimmt bei Kindern im Norden des Landes stark zu

Dienstag, 31 August 2010

Kousseri (Fidesdienst) - Im Norden Kameruns, wie auch in weiten Teilen der westafrikanischen Sahel-Region ist die Zahl der unterernährten Kinder besonders hoch. Sechs Kinder starben allein im Juli im Krankenhaus in Kousseri im Norden Kameruns bereits an den Folgen der Unterernährung. „In den 10 Gesundheitseinrichtungen in Kousseri ist die Zahl der an Unterernährung leidenden Patienten von 75 im Mai auf 166 im Juli angestiegen“, heißt es in einer nicht offiziellen Verlautbarung des Gesundheitsministeriums des Landes. Mangelernährung ist in der Region weit verbreitet, wo rund 5 Millionen der Einwohner auch keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen haben. Wie das Kinderhilfswerk UNICEF mitteilt, leiden rund 55.000 Kinder im Alter unter fünf Jahren im Norden Kameruns an Unterernährung (70%).
Die in den vergangenen Wochen an den Folgen der Unterernährung gestorbenen Kinder, die in das Krankenhaus von Kousseri eingeliefert wurden, befanden sich bereits in einem fortgeschrittenen Stadium der Unterernährung mit medizinischen Komplikationen, weshalb es in diesen Fällen nicht möglich war, ihr Leben zu retten. Auch der Zugang zu medizinischer Versorgung ist in der Region problematisch; nur 20 von 43 Gesundheitsbezirken verfügen über qualifiziertes Personal und Geräten für die erste Hilfe. Wie in vielen anderen Ländern in Zentral- und Westafrika sind die Gründe für die Unterernährung oft geringe Ernten, eine daraus folgende chronische Armut sowie fehlende grundlegende Dienstleistungen. Außerdem hat sich die Situation infolge von Überschwemmungen und einer kürzlichen Choleraepidemie zusätzlich zugespitzt. (AP) (Fidesdienst, 31/08/2010)


Teilen: