VATIKAN - Heute beginnt das Studienseminar der Kongregation für die Evangelisierung der Völker für 118 neu ernannte Bischöfe der Missionsländer. Kardinal Sepe: „Ihr seid als Bischöfe Baumeister dieser Kirche, die ein neues Jahrtausend ihrer Geschichte begonnen hat“.

Montag, 6 September 2004

Vatikanstadt (Fidesdienst) - „Dieses Treffen soll vor allem ein Ereignis der aufrichtigen Gemeinschaft der Kongregation mit euren Ortskirchen und Gelegenheit zum gegenseitigen persönlichen Kennenlernen sein. Mit unserem Studienseminar möchten wir allen eine Zeit zum beten, nachdenken und vertiefen des Lebens und des Bischofsamts bieten, das vor allem in den ersten Jahren Schwierigkeiten und Probleme mit sich bringen kann“, so Kardinal Crescenzio Sepe, Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, in seiner Eröffnungsansprache zum Studienseminar, das das Missionsdikasterium für insgesamt 118 neu ernannte Bischöfe aus Missionsländern in Afrika, Asien, Amerika und Ozeanien veranstaltet. Das Seminar für Bischöfe aus französisch-, spanisch- und portugiesischsprachigen Ländern ist für Bischöfe gedacht, die in den vergangenen Jahren neu in dieses Amt ernannt wurden.
„Der Grund für unser Zusammentreffen ist die Reflexion über die gemeinsame Verantwortung für die Mission ad Gentes und über die sich daraus ergebenden Aufgaben im Dienst der Missionskirche“, betonte Kardinal Sepe, der in seiner Ansprache auch Ursprünge, Entwicklung und Kompetenz der Kongregation für die Evangelisierung der Völker bei der Mission ad gentes erläuterte. Nach einem einführenden Überblick über die historischen und kulturellen Umstände, die 1622 zur Gründung der Heiligen Kongregation de Propaganda Fide durch Papst Gregor XV. führten, erläuterte der Präfekt des Missionsdikasteriums Wesen, Zielsetzungen und Kompetenzen der Kongregation. Zu den wichtigsten Zuständigkeitskriterien gehören auch geographisch-territoriale Aspekte: „Dies bedeutet im Detail, dass unsere Zuständigkeit auf fast ganz Afrika und Asien und auf Ozeanien, abgesehen von Australien, auf einige Kirchen in Kanada und Lateinamerika sowie einige Regionen Europas, darunter Bosnien-Montenegro, Albanien, Mazedonien, Gibraltar, Kasachstan, Aserbaidschan,… umfasst. Ende des Jahres 2002 waren insgesamt 1.086 Kirchsprengel der Kongregation für die Evangelisierung der Kirche unterstellt und damit 39% der Präsenz der Weltkirche auf der ganzen Welt. Dabei umfasst die Kompetenz der Kongregation in der Praxis alle kirchlichen Tätigkeiten in den Missionsländern: von der Erenennung der Bischöfe über die Ausbildung an den Priesterseminaren, das Leben und das Amt von Priestern, Ordensleuten, Laien und Katechisten, mit allen Konsequenzen auch finanzieller Art, die dies mit sich bringt.“
Unter den Bereichen, in denen sich die Kongregation für die Evangelisierung heute besonders engagiert, nannte Kardinal Sepe, die Missionsanimation, die Aus- und Fortbildung in Missionsländern (für Bischöfe, Priester, Ordensleute, Priesteramtskandidaten, Laien und Katechisten), die Förderung von Inkulturation und interreligiösem Dialog und die Bekämpfung von Nationalismus, Tribalismus und Kastensystemen.
„Heute entstehen, wie früher, immer wieder neue missionarische Gegebenheiten. Zu den herkömmlichen nichtchristlichen Gebieten kommen neue sozio-kulturelle Bereiche, die auf den Reichtum des Evangeliums verzichten zu scheinen wollen“, so Kardinal Sepe abschließend. „Es gibt neue Plätze, an denen wir die Frohbotschaft des Reiches dringend verkünden müssen; es gibt neue Herausforderungen für die Kirche im dritten Jahrtausend und damit für euch. Als Bischöfe seid Ihr Baumeister dieser Kirche, die ein neues Jahrtausend ihrer Geschichte begonnen hat“.
Am ersten Veranstaltungstag hielt auch der Sekretär der Kongregation für die Evangelisierung, Erzbischof Robert Sarah, einen Vortrag, in dem er das Engagement der Kongregation bei der Ausbildung von Pastoralarbeitern in Missionsländern erläuterte. Diese Ausbildung findet insbesondere an den Päpstlichen Universitäten in Rom und an den mit der Päpstlichen Universität Urbaniana assoziierten Instituten auf den verschiedenen Kontinenten statt. (SL) (Fidesdienst, 06/09/2004 - 51 Zeilen, 547 Worte)


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