EUROPA/FRANKREICH - Kindermissionswerke erinnern an die Ankunft der Reliquien des chinesischen Heiligen Paul Chen in der Kathedrale Notre Dame de Paris vor 90 Jahren

Donnerstag, 17 Juni 2010

Paris (Fidesdienst) – In der Kathedrale Notre Dame de Paris feierten die Kindermissionswerke in Frankreich den 90. Jahrestag der Ankunft der Reliquien des heiligen Paul Chen. Der junge Seminarist, der als Märtyrer starb, war Mitglied der Kindermissionswerke in China. Seine sterblichen Überreste kamen am 10. Juni 1920 in der Pariser Kathedrale an und werden dort seither in der nach dem „Kinde Jesu“ benannten Kapelle der Kindermissionswerke aufbewahrt. Anlässlich des Jubiläums feierte der Weihbischof von Paris, Jerome Beau, am 10. Juni einen Gottesdienst, bei dem er vor allem die wichtige Rolle der Kinder in der Kirche in den Mittelpunkt stellte. Man müsse die Kinder für die Bedürfnisse ihrer Altersgenossen und für die Mission begeistern. Das Jubiläum war auch Anlass die an die Hilfsprogramme der Kinder der Missionswerke für Gleichaltrige in China zu erinnern. Stellvertretend für das Internationale Sekretariat der Päpstlichen Missionswerke in Rom, nahm Frau Baptistine Ralamboarison an den Feiern teil.
Paul Tchen (Chen Changpin) wurde am 11. April 1838 in Sintchen in der chinesischen Provinz Kouy-tcheou (Guizhou) als Sohn einer armen nichtchristlichen Familie geboren. Mit Hilfe der Päpstlichen Missionswerke konnte Paul die Schule besuchen. 1853 wurde er zum Besuch des Kleinen Seminars zugelassen und an Weihnachten desselben Jahres wurde er getauft und gefirmt und 1854 feierte er die Erstkommunion. Der Junge mit einem freundlichen und ruhigen Charakter lehnte die Aufforderung des Vaters ab, der ihn zur Rückkehr in die Familie bewegen wollte, denn er war fest von seiner Berufung überzeugt. 1860 trat er in das Große Seminar in Tsin-gay ein. Am 12. Juni 1861 drangen Soldaten dort ein und nahmen Paul und mehrere andere fest, weil sie Christen waren. Trotz heftiger Drohungen verleugnete keiner von ihnen den eigenen Glauben. Paul uns seine Gefährten werden am 29. Juli 1861 ermordet und das Seminar wurde geschlossen. Er wurde von Papst Pius X. 1908 selig gesprochen und seine Überreste wurden am 10. Juni 1920 in die Kappelle der Kindermissionswerke in die Kathedrale Notre Dame überführt. Am 1. Oktober 2000 sprach Papst Johannes Paul II. ihn auf den Petersplatz zusammen mit einer Gruppe von 120 chinesischen Märtyrern heilig. (SL) (Fidesdienst, 17/06/2010)


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