ASIEN/SRI LANKA - Der Frieden in Sri Lanka ist gefährdet durch den Vertrauensverlust zwischen Regierung und Rebellen gefährdet. Bischöfe fordern dazu auf „den Weg des Friedens nicht zu verlassen“.

Donnerstag, 29 Juli 2004

Colombo (Fidesdienst) - Die Hoffnung auf Frieden in Sri Lanka war in den letzten zwei Jahren noch nie so gering: Dies bekräftigte der norwegische Außenminister Vidar Helgesen nach mehrtägigen Gesprächen mit den gegnerischen Parteien in Sri Lanka. Bei den Gesprächen sei deutlich geworden, dass das Vertrauen zwischen den beiden Seiten durch die zahlreichen Attentate der letzten Zeit verloren gegangen sei. Zusätzliche Schwierigkeiten bereite die Spaltung in den Reihen der tamilischen Rebellen: zu dieser Spaltung kam es im Zusammenhang mit einer neuen Führungsfigur namens Karuna, von dem die Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE) vermuten, dass er von der Regierung unterstützt wird.
Die srilankische Staatspräsidentin Kamartunga erklärte zwar vor kurzem sie sie bereit die Verhandlungen mit der LTTE wieder aufzunehmen, doch nach Ansicht von Beobachtern, werden solche Verhandlungen nicht beginnen bevor die Uneinigkeiten um die Figur Karunas ausgeräumt werden.
In einem jüngsten Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch heißt es, dass der Waffenstillstand, der seit nunmehr zwei Jahren in Kraft ist, nicht zu einem Rückgang der Gewalt geführt haben. Zeichen der Spannung stellten auch europäische Beobachter vor Ort fest: sie beklagen wiederholte Verstöße gegen den Waffenstillstand (2.500 von Seiten der Tamilen und 112 von Seiten der Regierung) und befürchten einen möglichen erneuten Ausbruch des Konflikts. Das jüngste Selbstmordattentat in der Hauptstadt Colombo (das erste nach über zwei Jahren) hat das ganze Land in Schrecken versetzt.
Unterdessen forderten auch die Bischöfe des Landes in der Sorge um den Friedensprozess die beteiligten Parteien auf, „den Weg des Friedens nicht zu verlassen und der Gewalt nicht nachzugeben, um nicht wieder in die finstere Zeit des Hasses und des Krieges zurückzukehren“. Sowohl unter den Tamilen als auch unter den Singhalesen gibt es Katholiken, die auf diese Weise eine Brückenfunktion zwischen den beiden Volksstämmen übernehmen, indem sie Programme zur Förderung der Versöhnung in den Schulen durchführen und damit vor allem zum Heranwachsen neuer Generationen beitragen wollen, die dem Land ein freies und friedliches Gesicht geben. (PA) (Fidesdienst, 29/7/2004 - 29 Zeilen, 344 Wort)


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