VATIKAN - „Im Kampf gegen Aids wird noch immer zu viel geredet und zu wenig getan“. Kardinal Javier L. Barragán kündigt Gründung der Stiftung „The Good Samarithan“ an

Mittwoch, 28 Juli 2004

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Bei der von der amerikanischen Botschaft beim Heiligen Stuhl am 27. Juli veranstalteten Videokonferenz zum Thema „U.S. Support for Faith-based Involvement in HIV/AIDS Treatment and Prevention“ unterstrich der Präsident des Päpstlichen Rates für die Pastoral im Krankendienst, dass „im Kampf gegen Aids immer noch immer zu viel geredet und zu wenig getan wird“. „Am wichtigsten wäre es, die tatsächlichen Bedürfnisse der Bevölkerung zu analysieren, da in vielen afrikanischen Ländern antiretrovirale Dokumente nicht zur Verfügung stehen.“
In seiner Ansprache sprach Kardinal Barragan auch über Gründung eine Stiftung, die bereits vom Heiligen Stuhl genehmigt wurde.
„Es geht dabei um eine Stiftung namens ‚The Good Samarithan’, die dem Päpstlichen Rat für die Pastoral im Krankendienst unterstehen soll und Kranken auf der ganzen Welt und insbesondere Aidskranken und unter ihnen den Kranken in Afrika helfen wird“, so Kardinal Barragan gegenüber dem Fidesdienst.
„Es geht darum, die dringlichsten Bedürfnisse im Zusammenhang mit Aids festzustellen und die Ressourcen entsprechend dieser Prioritäten in ganz Afrika und eventuell auch in anderen Ländern zu verteilen. Diese Stiftung wird all jenen offen stehen, die Aidskranken in Afrika helfen wollen. Dabei werden präzise Aufgaben und genaue Anweisungen vorgegeben, je nach der Notwendigkeit in den am meisten betroffenen und ärmsten Ländern. Wir möchten, dass diese Institution die ganze katholische Kirche umfasst und dabei jene Ideale verfolgt, zu denen im Fall von Aids vor allem die Prävention und die Betreuung der Kranken gehört. Dazu gehören Aufklärung und Erziehung zu christlichen Werten und insbesondere zur Enthaltsamkeit, zur ehelichen Treue und ein besonderes Augenmerk für die Ansteckung der Krankheit von der Mutter an das Kind und die Übertragung durch Blut. Dies werden die Aufgaben der Stiftung „The Good Samarithan“ sein, die bereist vom Heiligen Stuhl gebilligt wurde und sich derzeit in der Planung befindet“.
„Wir könnten diese Stiftung fast als ‚Global Fund’ der katholischen Kirche bezeichnen, wobei natürlich keine Konkurrenz entstehen soll, im Gegenteil“, so der Kardinal weiter. „Damit der Global Fund funktionieren kann, existiert in jedem Land ein ‚Country Coordination Mechanism’, bei dem die Anfragen aller interessierten Einrichtungen eingehen. Mit unserer Gründung soll ein „Church Coordination Mechanism“ für die ganze katholische Kirche entstehen, der jedoch die Tätigkeit des Country Coordination Mechanism nicht beeinträchtigen soll, sondern ganz einfach eine Alternative für eine praktische Tätigkeit funktionieren soll“.
„Vor kurzem sprach ich in Genf mit dem Vorsitzenden des Global Fund über diese Idee. Her Thomson begrüßte dieses Vorhaben und zeigte großes Interesse an der Gründung dieses Church Coordination Mechanism, der bei der nächsten Tagung des Global Fund, die im November in Nairobi (Kenia) stattfinden wird, diskutiert werden soll. Wir hoffen deshalb auf die Unterstützung durch den Global Fund und wir haben guten Chancen, da viele Mitglieder unser Projekt begrüßen. Doch auch wenn wir keine Unterstützung finden, werden wir unser Projekt trotzdem auf den Weg bringen, mit Rückhalt aus der katholischen Kirche, in deren Umfeld wir den Beitrag aller erbitten, die uns bei der Verbreitung von diesbezüglichen Informationen helfen wollen“, so der Präsident des Päpstlichen Rates für die Pastoral im Krankendienst. (AP) (Fidesdienst, 28/7/2004 - 26 Zeilen, 522 Worte)


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