AFRIKA/KENIA - Bischöfe fordern die Gläubigen in einem gemeinsamen Hirtenbrief angesichts der Übel aber auch der Erwartungen und Hoffnungen zum Engagement für die Neuevangelisierung auf

Donnerstag, 22 Juli 2004

Nairobi (Fidesdienst) - Zehn Jahre nach der Afrikasynode fordern die kenianischen Bischöfe die Gläubigen des Landes in einem gemeinsamen Hirtenbrief zum Engagement für die Neuevangelisierung auf. Der Hirtenbrief mit dem Titel „Evangelisierung in Kenia“ bezieht sich vor allem auf die Themen der Versammlung der Bischofskonferenz, die vom 20. bis 23. April 2004 im Priesterseminar in Nairobi tagte.
„Zum ersten Mal seit Jahrzehnten gibt es beginnen die Menschen in Kenia wieder so Etwas wie Hoffnung zu empfinden“, schreiben die Bischöfe. „Falsche und kriminelle Handlungen der Vergangenheit sind heute Gegenstand der Ermittlungen der Justizbehörden; diejenigen, die das Land seiner Reichtümer beraubt haben, sollen Rechenschaft ablegen; auch die ärmsten Kinder können heute die Schule besuchen und die Menschen können frei und ohne Angst vor Unterdrückung ihre Meinung äußeren“.
Doch die Bischöfe weisen auch auf noch zu lösende Probleme hin und erinnern dabei an „die wachsende Unsicherheit und die Zunahme von Aggressionen und Gewalt“, und daran dass „die Hoffnung auch von denjenigen gefährden wird, die Führungskräfte und Vorbilder sein sollten“.
Besorgt äußern sich die Bischöfe auch über „den wachsenden Einfluss des Konsumismus, der von den Medien unterstützt wird und zu einem Verfall des moralischen Kodex und der ethischen Werte führt’“. „Aus diesem Grund“, so die Bischöfe weiter, „möchten wir die Aufmerksamkeit der Katholiken und aller Menschen guten Willens auf diese Tendenz lenken, bevor es zu spät sein wird. Was wir in Kenia brauchen ist die Neuevangelisierung“.
Indem sie daran erinnern, dass der Mensch nur durch die Person Christ Gott begegnen kann, betonten die Bischöfe, dass an erster Stelle „die radikale Umkehr der Herzen, der Mentalität und des Verhaltens notwendig ist“.
Die Bischöfe bekräftigen auch das Konzept der „Kirche als Familie Gottes“. In diesem Sinn seien alle Christen berufen, sich für das Gemeinwohl einzusetzen: „Wir Leben für unsere eigenen Interessen oder diejenigen einer kleinen Gruppe. Wir arbeit, leben und handeln für das Gemeinwohl aller Geschöpfe Gottes“. Im sozialen Bereich müsse sich dies in den Respekt der Menschenwürde, Aufrichtigkeit und Bekämpfung der Korruption sowie in der Förderung der nationalen Solidarität umsetzen. (LM) (Fidesdienst, 22/7/2004 - 31 Zeilen, 357 Worte)


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