AFRIKA/LIBERIA - „Die Entwaffnung in Liberia hängt von der Situation in Cote d’Ivoire ab“, so der Kommandant der UN-Truppen in Liberia. Ein Fidesdossier vertieft das Problem der Verbreitung leichter Waffen in Afrika

Mittwoch, 21 Juli 2004

Monrovia (Fidesdienst) - „Ich kann Ihnen versichern, dass wir nach Abschluss unserer Mission Liberia alle Waffen eingesammelt haben werden, doch Liberia ist weiterhin gefährdet, so lange sich in Cote d’Ivoire die Waffen in falschen Händen befinden“, dies erklärte der kenianische General Daniel Opande, der die Mission der Vereinten Nationen in Kenia leitet. Liberia versucht langsam die Folgen eines blutigen Bürgerkriegs zu überwinden. Ein Kontingent der Vereinten Nationen soll in Liberia unter anderem die Milizen entwaffnen, die sich im Bürgerkrieg bekämpft haben.
Im benachbarten Cote d’Ivoire (Elfenbeinküste) bleibt die Situation jedoch weiterhin sehr ungewiss. Das Land ist gespalten in einen nordwestlichen Teil, der sich in den Händen der Rebellen der „Forces Nouvelles“ befindet und die restlichen Landesteile, die von der Regierung kontrolliert werden. In Cote d’Ivoire sind neben den Blauhelmen der Vereinten Nationen auch 4.000 französische Soldaten stationiert.
Obschon internationale Beobachter die Grenze zwischen Liberia und Cote d’Ivoire kontrollieren, kommt es zum Austausch von Waffen und Milizionären, was die Situation in beiden Ländern gefährdet. Auch in Cote d’Ivoire wurde ein Projekt zur Entwaffnung auf den Weg gebracht. Doch während in Liberia jeder Milizionär, der seine Waffe abgibt dafür 3000 Dollar bekommt, gibt es in Cote d’Ivoire im Tausch für eine abgegebene Waffe 900 Dollar. „Es ist ein wahrer Waffenhandel zwischen Liberia und Cote d’Ivoire entstanden“, heißt es hierzu in einem Fidesdossier, das am Samstag, den 24. Juli veröffentlicht wird. „Die Liberianer versuchen auf diese Weise einen doppelten Gewinn zu machen. Sie nehmen an den Entwaffnungsprogrammen im eigenen Land und in Cote d’Ivoire teil. Im derzeitigen Chaos geben sich liberianische Milizionäre als ivorische Soldaten aus oder sie verkaufen ihre Waffen an die Guerillakämpfer in Cote d’Ivoire für eine Provision auf die 900 Dollar, die diese bei der Abgabe der Waffe erhalten“. (LM) (Fidesdienst, 21/7/2004 - 28 Zeilen, 319 Worte)


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