EUROPA/ITALIEN - Welttag des Kindes: Das Leben von 200 Millionen Kinder im Alter unter 5 Jahren ist durch Unterernährung bedroht

Donnerstag, 19 November 2009

Rom (Fidesdienst) – Am 20. November 2009 findet der Welttag des Kindes statt, der an die Konvention der Kinderrechte der Vereinten Nationen (20. November 1989) erinnert. Durch die Ratifizierung der Konvention verpflichten sich die Staaten Kinder als Menschen mit Rechten zu schützen, die einen Anspruch auf ein würdiges Leben haben. Doch der Weg zur Garantie dieses Rechtes ist noch lang. In den Entwicklungsländern riskieren nach Angaben des Kinderhilfswerks UNICEF über 200 Millionen Kinder im Alter unter 5 Jahren den Tod infolge von Mangelernährung, während auch bei dem soeben zu Ende gegangenen Welternährungsgipfel der FAO festgestellt wurde, dass der Hunger in der Welt ein nie da gewesenes Ausmaß erreicht hat: über 1 Milliarde Menschen leiden weltweit Hunger und die Lebensmittelpreise bleiben trotz einer guten Getreideernte im Jahr 2009 in den armen Ländern weiterhin hoch.
Die Lage ist dramatisch: in den Entwicklungsländern leiden ein Viertel der Kinder an Unterernährung; über 72 Millionen Kinder gehen nicht zur Schule, davon 54% Mädchen; jedes Jahr sterben 9 Millionen Kinder in aller Welt an heilbaren Krankheiten, davon fast 2 Millionen noch am Tag der Geburt, während jeden Tag 4.000 Kinder im Alter unter 5 Jahren sterben, weil sie keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Weltweit gibt es zudem über 15 Millionen Aidswaisen, die meisten Malariatoten sind Kinder in den Ländern südlich der Sahara im Alter unter fünf Jahren; 2 Millionen Kinder sind in Geschäfte mit der Kinderprostitution verwickelt; über 215 Millionen müssen bereits als Kinder arbeiten.
Vor kurzem legte der Präsident des Päpstlichen Rates für die Pastoral im Krankendienst, Erzbischof Zygmunt Zimowski, bei einer Diskussionsrunde zur aktuellen Gesundheitslage der Kinder in aller Welt, Statistiken hervor, aus denen hervorgeht, dass Kinder Opfer von Krankheiten und Behinderung, Gewalt und sexuellem Missbrauch, Kinderprostitution, Genitalverstümmelung, etc…werden.
Laut dieser Statistiken sind 28% der Weltbevölkerung Kinder im Alter unter 15 Jahren, die jedoch ungleich nach Kontinenten verteilt sind (18% in Europa, 43% in Afrika). Bei rund 20% der 130 Millionen Geburten werden die Kinder tot geboren, wobei unterschiedliche Daten je nach Kontinent und innerhalb desselben Kontinents je nach Region erhoben wurden: 7% Amerika, 29% Afrika, 31% Südostasien. Außerdem wiegen 16% der Kinder bei der Geburt zu wenig (weniger als 2.500 Gramm); insgesamt 96% der Geburten werden in Europa begleitet, während es in Afrika nur 44% sind. Jedes Jahr sterben rund eine halbe Million Frauen bei der Geburt oder aus damit zusammenhängenden Gründen, was auch das Leben der Neugeborenen in den armen Ländern gefährdet.
In 99% der Fälle, in denen Kinder im Alter unter 5 Jahren sterben, geschieht dies in Entwicklungsländern: 5,5 Mio. (d.h. 50%) in afrikanischen Ländern südlich der Sahara; 3 Mio. in Südostasien. 50% der Kinder, die im Alter unter 5 Jahren sterben, sterben infolge von heilbaren Krankheiten: 17% an Lungenerkrankung; 16% an Darminfektion nach dem Neugeborenen-Alter, 7% an Malaria; 4% an Masern; 2% an HIV/AIDS.
„Der Ansatz der Kirche bei der Lösung dieser Frage ist seit jeher konsequent und achtet die Würde des Menschen in allen ihren Dimensionen“, so der Präsident des Päpstlichen Rates für die Pastoral im Krankendienst. (AP) (Fidesdienst 19/11/2009)


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