AFRIKA/TOGO - „Unsere Kirche ist als Tochter der Missionare heute erwachsen in der eigenen Entwicklung“: Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Togo im Gespräch mit dem Fidesdienst

Samstag, 14 November 2009

Lomé (Fidesdienst) – Die katholische Kirche in Togo wurde am 28. August 1892 geboren, als der erste Gottesdienst auf unserem Boden gefeiert wurde“, so der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Togo, Pfarrer Benoit Eoevi Penoukou, zum Fidesdienst.
„Der Gottesdienst wurde damals von den ersten Missionaren gefeiert, die in unsere Land gekommen waren; es handelt sich um zwei Missionare, die vom heiligen Arnold Jansen, dem Gründer der Steyler Missionare entsandt worden waren und damit zu den Gründern unserer Kirche wurden“, so Pfarrer Penoukou weiter. „50 Jahre nach ihrer Ankunft mussten die deutschen Missionare die junge Gemeinde sich selbst überlassen, nachdem Deutschland den Ersten Weltkrieg verloren hatte und es in der damaligen Logik nicht möglich war in Togo (das Frankreich zugeteilt worden war) deutschen Bürgern den Aufenthalt zu genehmigen, auch wenn es sich um Missionare handelte“.
Die Kirche wurde somit den Laiengläubigen anvertraut, die sich bis zur Ankunft der Gesellschaft der Afrikamissionen (SMA) um sie kümmerten. Diese übergab sie schließlich in die Hände des einheimischen Klerus, nachdem 1962 der erste einheimische Erzbischof von Togo geweiht wurde.
„Die Steyler Missionare und die Afrikamissionare haben in der Kirche eine solide und lobenswerte Frömmigkeit hinterlassen“, so der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Togo. „Darunter auch die Verehrung des Heiligen Herzen Jesu, die in den meisten Pfarreien, vor allem im Süden des Landes am ersten Freitag im Monat im Mittelpunkt des Gemeindelebens steht. Ganze Dörfer pilgern zur Hauptpfarrei, um am Donnerstagabend mit Blick auf den Herz-Jesu-Gottesdienst am Freitag, die Beichte abzulegen. Diese Verehrung ist im Brauchtum unserer Kirche tief verwurzelt.“
„Eine weitere besondere Verehrung genießt auch heute noch der Rosenkranz im Monat Oktober“, so Pfarrer Penoukou. „Die Katholiken – und auch einige Gläubige der evangelischen Kirchen – überfallen die Kirchen regelrecht. Unter der Woche werden der Rosenkranz und die Marienlitanei vor dem Allerheiligsten gebetet. Am Samstag und am Sonntag wird der Rosenkranz gebetet und die Litaneien gesungen.“
„Zunehmend wichtig ist in den Gemeinden auch die Ausstellung des Allerheiligsten. In einigen Pfarreien ist sogar die ständige Ausstellung des Allerheiligsten in einer eigens dafür eingerichteten Kapelle zur Gewohnheit geworden. Es kommen alle zum Gebet: Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Senioren. In der Hauptstadt Lomé gibt es eine Schwesterngemeinschaft, die sich der ewigen Anbetung widmet, die Töchter des heiligen Arnold Jansen.“
„Der Herr segne alle, die die Flamme der Mission in ihren Herzen durch eine authentische Frömmigkeit am Leben erhalten. Die Mission braucht Menschen und Gemeinden die beten und tätig sind.“, so Pfarrer Penoukou abschließend. (LM) (Fidesdienst, 14/11/2009)


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