AFRIKA/GABUN - Weitere Spannungen in Gabun, der neu gewählte Präsident fordert die Opposition auf, „das Urteil der Urnen“ zu akzeptieren

Freitag, 4 September 2009

Libreville (Fidesdienst) – „Wir werden die Absicht einiger Kandidaten und ihrer Anhänger Chaos zu provozieren nicht tolerieren, denn ihr Ziel ist es das Land in den Abgrund politischer Gewalt zu stürzen.“, heißt es in einer offiziellen Verlautbarung der Regierung in Gabun, wo es am 3. September nach der Bekanntgabe des Wahlsiegs von Ali Bongo, dem Sohn des im Juni dieses Jahres verstorbenen ehemaligen Präsidenten, zu heftigen Auseinandersetzungen kam.
Bongo hat die Wahl am 30. August mit 41,73 % der Stimmen gewonnen. An zweiter Stelle folgt ihm der ehemalige Innenminister, André Mba Obame mit 25,88% der Stimmen und an dritter Stelle positionierte sich der historische Oppositionsführer Piere Mamboundou mit 25,22% der Stimmen.
Der Sieg Bongos wird jedoch von den anderen beiden Kandidaten beanstandet. Vor allem Mba Ombame bekräftigte, dass „es sich um einen Staatsstreich mit Wahl handelte. Ich erkenne das Wahlergebnis nicht an. Ich bin es, der gewonnen hat“.
Zu Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern der beiden Herausforderern und der Polizei war es bereits vor der Bekanntgabe der Ergebnisse durch die Unabhängige Wahlkommission gekommen. In der Hauptstadt Libreville hatten Sicherheitseinheiten eine Kundgebung vor dem Sitz der Wahlkommission aufgelöst, an der auch Mba Obame und Mamboundou teilgenommen hatten.
Die heftigsten Auseinandersetzungen gab es in Port-Gentil, der Wirtschafts-Metropole des Landes, in der auch die wichtigsten in Gabun tätigen Erdölunternehmen ihre Niederlassungen haben. Zunächst wurden bei einem Sturm auf das Gefängnis mehrere Häftlinge befreit, sodann stürmten Demonstranten das französische Konsulat (man wirt Paris vor, den Sieg Bongos geplant zu haben, dessen Vater vierzig Jahre lang gute Beziehungen zu Frankreich unterhielt) und mehrere Anlagen der Erdölfirma „Total“ und des französisch-amerikanischen Erdölunternehmens Schlumberger. Französische Truppen, die im Land stationiert sind, befinden sich in Alarmbereitschaft, während man französischen Staatsbürgern rät, ihre Wohnungen nicht zu verlassen.
In Port-Gentil kam es auch am 4. September zu weiteren Vorfällen, während in Libreville die Situation ruhig zu sein scheint, wobei jedoch viele Geschäfte geschlossen bleiben und auf den Straßen wenige Menschen unterwegs sind.
Ali Bongo appelliert unterdessen an die Opposition mit der Bitte „das Urteil der Urnen“ zu akzeptieren und mach seine politischen Widersacher für die Unfälle verantwortlich. (LM) (Fidesdienst, 04/09/2009 – 33 Zeilen, 363 Worte)


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