AMERIKA/VEREINIGTE STAATEN - Weltflüchtlingstag: Zahl der Flüchtlinge geht weltweit um 18% zurück, Engagement der internationalen Staatengemeinschaft nimmt zu

Freitag, 18 Juni 2004

New York (Fidesdienst) - „Ein Ort mit dem man das Gefühl von Heimat verbindet. Ein Neuanfang in Sicherheit und Würde“. Diese Themen stehen im Mittelpunkt des Weltflüchtlingstags, der am 20 Juni begangen wird. Der Flüchtlingshochkommissar für die Vereinten Nationen gab anlässlich des Weltflüchtlingstags die aktuellen Jahresstatistiken 2003 bekannt und hob dabei hervor, dass im Berichtszeitraum weltweit insgesamt 17,1 Millionen Flüchtlinge und andere Personen unter das Mandat des UN-Hilfswerkes fallen. Dies bedeutet im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um 18%. Es ist auch die niedrigste Zahl seit rund einem Jahrzehnt.
Diesen drastischen Rückgang führte der Flüchtlingshochkommissar Ruud Lubbers auf verschiedene Faktoren zurück, darunter das zunehmende Engagement der internationalen Staatengemeinschaft im Bemühen um Lösungen für Missionen von Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten und die stetige Arbeit des UNHCR und dessen Partnerorganisationen zur Bewältigung langfristigen Flüchtlingskrisen. Die Daten sind damit ein greifbarer Beweis für die ausgezeichneten Ergebnisse der Tätigkeit des UNHCR und seiner Partnerorganisationen in über 120 Ländern auf der ganzen Welt: Über 5 Millionen Menschen konnten in den letzten Jahren in ihre Heimat zurückkehren. „Was für uns nur Zahlen sein mögen bedeutet für diese Menschen das Ende eines langen Exils, ein Neubeginn und neue Hoffnung für die Zukunft“, so Lubbers.
Von rund 17,1 Millionen Menschen, die vom UNHCR betreut werden, sind 9,7% Flüchtlinge, 1,1 Millionen in die Heimat zurückgekehrte ehemalige Flüchtlinge, die noch Unterstützung brauchen, 4,2 Millionen Binnenflüchtlinge, 233.000 ehemalige Binnenflüchtlinge, die in ihre Heimatregion zurückkehren konnten, 995.000 Asylsuchende und 912.000 Angehörige anderer Kategorien, darunter Staatenlose.
Nach geographischen Aspekten aufgeteilt entsteht folgendes Bild: 6,3 Millionen in Asien, 4,3 Millionen in Afrika, 4,3 Millionen in Afrika; 1,3 Millionen in Lateinamerika und in der Karibik; fast eine Million in Nordamerika und 74.000 in Ozeanien.
Hauptaufnahmeländer sind Pakistan, das 1,1 Millionen Flüchtlinge aufnimmt, danach folgen Iran (985.000), Deutschland (960.000), Tansania (650.000) und die Vereinigten Staaten (452.000). In allen Ländern ging die Zahl der Asylsuchenden um 2% bis zur 25% zurück. Hauptherkunftsland der Flüchtlinge bleibt weiterhin Afghanistan: über 2,1 Millionen Flüchtlinge aus Afghanistan leben in 74 verschiedenen Ländern, gefolgt von den Sudanesen (606.000) und Burundiern (531.000).
Auf der Suche nach dauerhaften Lösungen für dramatische Situation der Flüchtlinge, sieht UNHCR in der freiwilligen Rückkehr in das Heimatland die beste Lösung. Wo die nötigen Voraussetzungen nicht gegeben sind, wird die Integration in das Erstasylland oder, falls dies nicht möglich ist die Weiterwanderung in ein Drittland versucht.
Hauptherkunftsländer der Flüchtlinge waren im Jahr 2003 der Sudan (112.000 neue Flüchtlinge), Liberia (87.000), die Zentralafrikanische Republik (33.000), Die Demokratische Republik Kongo (30.000), Cote d’Ivoire (22.000) und Somalia (15.000).
Die UNHCR-Statistiken schließen rund 4 Millionen palästinensische Flüchtlinge im Libanon, Syrien, Jordanien, dem Westjordanland und dem Gazastreifen aus, für die das Hilfswerk der Vereinten Nationen für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) zuständig ist. (PA) (Fidesdienst, 18/6/2004 - 42 Zeilen, 464 Worte)


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