ASIEN/JAPAN - Ausbildungs- und Informationsprogramme zur Förderung weiblicher Ordensberufe

Mittwoch, 9 Juni 2004

Tokio (Fidesdienst) - Ordensschwestern spielen in der Kirche eine bedeutende Rolle: auf der ganzen Welt widmen tausende Ordensfrauen ihr Leben der Arbeit unter Kindern, Kranken und Armen oder im Dienst der Pfarrgemeinden. Auch die japanische Kirche ist sich der Bedeutung dieses spezifischen weiblichen Charismas bewusst und möchte deshalb mit Ausbildungs- und Förderungsprogrammen zur Bewusstseinsbildung beitragen und junge Katholikinnen zum Ordensberuf anregen.
Für junge Frauen, die Interesse an einem solchen Leben im Dienst des Mitmenschen zeigen, werden einmal im Monat Treffen veranstaltet, die dem Studium der Heiligen Schrift und der Theologie dienen. Dieses Jahr nehmen 25 junge Frauen an solchen Treffen teil, die sich als Kandidatinen verschiedenen religiösen Kongregationen anschließen werden. Dabei handelt es sich in manchen Fällen auch um Frauen, die bereits über 40 Jahre alt sind und ihr Leben noch einmal verändern wollen: „Der Herr ruft uns in jedem Alter“, so eine angehende Ordensschwester, die bereits zuvor in einem Rehabilitationszentrum für körperlich Behinderte tätig war.
Oft hat vor allem das Zeugnis von Ordensschwestern, die ihr ganzes Leben dem Nächsten widmen und dabei in einer solidarischen Gemeinschaft leben, diese Frauen beeindruckt. Einige der jungen Frauen stammen auch aus nichtkatholischen Familien. Alle berichteten jedoch davon, dass die jeweiligen Familien den Beschluss der Töchter unterstützt und sie auf ihrem Weg ermutigt haben. „Wir werden das tun, was Gott für uns vorgesehen hat“, so die jungen Frauen.
Die Ausbildungs- und Förderseminare soll zur Überwindung der allgemeinen Krise bei den Ordensberufen in der weitgehend säkularisierten japanischen Gesellschaft beitragen, in der die Verbindung zu Gott oft gemieden wird und das Leben sich auf materielle Dinge und Erfolg konzentriert. Nach Angaben des Statistischen Jahrbuchs der Katholischen Kirche 2002 gibt es gegenwärtig in den 16 japanischen Diözesen insgesamt 6.373 Ordensschwestern. (PA) (Fidesdienst, 9/6/2004 - 28 Zeilen, 295 Worte)


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