AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Bukavu feiert die Rückkehr der regulären Streitkräfte in die Stadt. Bürger legen Blumen auf den Gräbern von Erzbischof Munzihirwa und Erzbischof Kataliko nieder.

Mittwoch, 9 Juni 2004

Bukavu (Fidesdienst) - „Man hört nur noch vereinzelte Schüsse, doch vielleicht handelt es sich dabei um Freudensalven“, so Beobachter aus Bukavu, der Hauptstadt der ostkongolesischen Kivu-Region, in die die Soldaten der regulären Streitkräfte am Morgen des 9. Juni zurückkehrten. Die Stadt wurde zuvor von den Rebellen der RCD-Goma (Kongolesische Union für die Demokratie, mit Ruanda verbündet) und ruandischen Soldaten erobert. „Die Rebellen haben sich in den Süden zurückgezogen und voraussichtlich nach Ruanda zurückgekehrt“, so die Beobachter. „Am gestrigen 8. Juni kam es südlich von Bukavu zu heftigen Gefechten, bei denen auch schwere Geschütze zum Einsatz kamen. Die Gefechte begannen gegen Mittag und dauerten bis sechs Uhr abends.“
„Die regulären Streitkräfte, sind jedoch ohne Kampfhandlungen nach Bukavu zurückgekehrt“, so die Beobachter. „Es handelt sich dabei um einen Erfolg der internationalen Diplomatie, die nach einigem Zögern die Achtung der Gesetze und der Friedensvereinbarungen, die auch von der RCD unterzeichnet wurden, durchsetzen konnte.“
„Die Regierungssoldaten wurden von den Einwohnern der Stadt gefeiert. Dabei wurden auch Blumen auf den Gräbern von Erzbischof Kataliko (der ehemalige Erzbischof von Bukavu starb 2000 in Rom) uns seines Amtsvorgängers Christophe Munzihirwa, der im Oktober 1996 ermordet worden war niedergelegt. Erzbischof Munzihirwa hatte bereits zu Beginn des ersten Bürgerkriegs im Kongo auf mögliche ausländische Interferenzen hingewiesen.“, so die Beobachter zum Fidesdienst. „Erzbischof Munzihirwa ist auch als Toter noch eine unbequeme Figur: Die Rebellen hatten vor ihrem Rückzug mit Maschinengewehren auf ein Bild des toten Erzbischofs auf einem der wichtigsten Plätze Bukavus geschossen.
„Die Menschen feiern weiter und viele gingen nicht zur Arbeit. Doch die Freude ist mehr als verständlich nach den Tagen der Gefechte und der Angst. Ich hoffe, dass die gemäßigten Fraktionen der RCD-Goma überwiegen, die wahrscheinlich auch für den Rückzug der Rebellen aus Bukavu ausschlaggebend waren“, so die Beobachter abschließend. (LM) (Fidesdienst, 9/6/2004 - 29 Zeilen, 381 Worte)


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