AFRIKA/MALI - Rund 70% der Kinder infizieren sich mit dem Wasser des Niger und riskieren damit langfristige Schäden an inneren Organen. Weltweit erkranken über 250 Millionen Menschen an der Tropenkrankheit Bilharziose.

Mittwoch, 26 Mai 2004

Rom (Fidesdienst) - In Entwicklungsländern sterben 240-mal mehr Menschen an durch verschmutztes Wasser verursachte Krankheiten als in Industrieländern.
In Mali erkranken allein rund 70% aller Kinder an Bilharziose, einer Krankheit, deren Auftreten vom Vorkommen der als Zwischenwirte fungierenden, in warmen Binnengewässern lebenden Saugwürmer abhängig ist. Diese Würmer dringen bei Kontakt mit kontaminiertem Wasser durch die haut des Menschen und wandern über Lymph- und Blutgefäße in die Leber. Es wird geschätzt, dass weltweit über 250 Millionen Menschen an dieser Tropenkrankheit erkranken, darunter allein 213 Millionen in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara. In Mali erkranken besonders viele Kinder entlang des Flusses Niger: Dogon gehört mit 77% infizierten Jugendlichen und 50% der Kinder im Schulalter, die an dieser Erkrankung leiden, zu den am meisten betroffenen Orten. In Segou sind 70% aller Kinder im Alter zwischen 7 und 14 Jahren erkrankt.
Die Krankheitserreger werden vor allem beim Waschen, Schwimmen oder Spielen im Wasser des Flusses Niger eingefangen oder beim Laufen in Reisfeldern und auf matschigem Boden. Die Symptome der Biharziose sind ein juckender Hautauschlag an der Eintrittstelle der Laven, eine akute, fieberhafte Erkrankung als Folge der ersten Eierablage sowie die chronische Erkrankung durch die Verbreitung der Erreger über die großen Venen im Körper, wo sie Harnblase, Darm, Leber, Lunge und Gehirn befallen.
Vorbeugende Maßnahmen zur Verhinderung der Bilharziose, gegen die noch kein Impfstoff entwickelt wurde, sind Aufklärungskampagnen und die Bekämpfung der Erreger. (AP) (Fidesdienst, 26/5/2004 - 25 Zeilen, 258 Worte)


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