AFRIKA/TSCHAD - RADIO DUJI LOKAR LANCIERT ÜBER DEN FIDESDIENST EINEN APPELL MIT DER BITTE UM HILFE FÜR HUNGER LEIDENDE FLÜCHTLINGE AUS ZENTRALAFRIKA

Montag, 9 Juni 2003

Mondou (Fidesdienst) – Wie aus den Berichten der Redaktion von Radio Duji Lokar mit Sitz in Mondou (im Süden des Tschads) hervorgeht, ist die Situation der aus Zentralafrika im Tschad Zuflucht suchenden Menschen allarmierend. Im Grenzgebiet zwischen dem Tschad und der Zentralafrikanischen Republik sollen sich derzeit mindestens 22.000 Flüchtlinge aufhalten, die in den Monaten von Dezember 2002 bis April 2003 in das Land gekommen sind, darunter auch zahlreiche elternlose Kinder.
Diese Menschen haben ihre Heimat verlassen, nachdem es zu Gefechten zwischen den Truppen des gegenwärtigen Staatsoberhaupts und Armeegenerals Francois Bozizé und den mit dem ehemaligen Präsidenten der Zentralafrikanischen Republik, Ange-Félix Patassé loyalen Soldaten gekommen war.
Die Flüchtlinge aus Zentralafrika befinden sich in verschiedenen Städten der Region. Allein in Gore wird die Zahl der in zwei Aufnahmelagern und bei Gastfamilien untergebrachten Flüchtlinge auf rund 10.000 geschätzt. Weiter 12.000 Menschen halten sich in Yanmodo, Matiti und Koumba auf, wo sie in provisorischen Zelten und im Freien nächtigen. Die Flüchtlinge leben hier unter prekären Bedingungen: sie haben keinen Zugang zu Trinkwasser und auch die Lebensmitteversorgung ist nur unzureichend gewährleistet. Nachdem anfangs und zuletzt im April vereinzelte Lebensmittelrationen verteilt wurden leiden die Menschen nun Hunger. Sie sind größtenteils krank und schwach.
Die Ortsansässigen betrachten die Flüchtlinge mit Misstrauen, denn in einer Region, in der es keine Infrastrukturen gibt, versucht jeder für sich selbst das zum Überleben Notwendige zu sichern.
Der bevorstehende Beginn der Regenzeit wird die Lage der Flüchtlinge voraussichtlich noch verschlechtern und das Risiko der Verbreitung von Epidemien, wie zum Beispiel Cholera, vergrößern.
Bisher gab es keine Reaktion auf Appelle an die internationale Staatengemeinschaft mit er Bitte um eingreifen. Erst Ende Juni wird voraussichtlich ein Aufnahmelager fertig gestellt werden, das 6 Kilometer außerhalb von Gore, 20.000 Menschen Unterkunft bieten soll. Lebensmittelhilfen werden jedoch umgehend benötigt, das unmittelbarer Bedarf besteht und die Straßen nach Einsetzen der Regenzeit für Lkws unbefahrbar sein werden.
(LM) (Fidesdienst, 9/6/2003 – 32 Zeilen, 328 Worte)


Teilen: