ASIEN/NORDKOREA - Es gibt nicht nur das Zugunglück: Insgesamt 6,5 Millionen Menschen leiden in Nordkorea Hunger

Freitag, 7 Mai 2004

Seoul (Fidesdienst) - Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (World Food Programme, WFP) bezeichnete gestern in einem Appell die Ernährungslage in Nordkorea als humanitäre Katastrophe. „Während die internationale Staatengemeinschaft Hilfen für die Opfer des Zugunglücks in Ryongchon sammelt, riskieren Millionen von Menschen im ganzen Land Mangelernährung und Tod“, so der Leiter der Asienabteilung des WFP, Tony Banbury in Seoul. „Wir dürfen nicht vergessen“, fügte er hinzu, „dass viele Menschen unter dieser humanitären Krise leiden, insbesondere Frauen und Kinder, denen es an Grundnahrungsmitteln, Trinkwasser und medizinischer Versorgung fehlt“.
Banbury erinnerte daran, dass für die 1.300 Verletzten und 8.000 Obdachlosen des Zugunglücks von Ryongchon Spenden in Höhe von insgesamt 30 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt wurden, während das Spendenaufkommen für humanitäre Hilfen in Nordkorea bei nur rund 21 Millionen Dollar jährlich liegt. Das Hilfswerk der Vereinten Nationen hatte in einem Spendenaufruf bereits darauf hingewiesen, dass nach dem Oktober dieses Jahres nicht mehr genügend Hilfen für die rund 6,5 Millionen Hunger leidenden Menschen in Korea zur Verfügung stehen werden, weshalb die Lebensmittelhilfen für Nordkorea ab dem Herbst dieses Jahres voraussichtlich drastisch reduziert werden müssen.
Das World Food Programme dankte unterdessen der südkoreanischen Regierung für die Bereitstellung von jährlich 100.000 Tonnen Getreide. Man hoffe, in Zusammenarbeit mit anderen Nichtregierungsorganisationen, darunter auch die Caritas, die Menschen in Nordkorea weiterhin versorgen zu könne und dass keine Einbussen beim Ernährungsstandard und der Lebensmittelsicherheit verzeichnet werden müssen. (PA) (Fidesdienst, 7/5/2004 - 24 Zeilen, 241 Worte)


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