ASIEN/PHILIPPINEN - Ehrliche und friedliche Wahlen: Im Rahmen der Aktion HOPE ruft die Kirche mit Blick auf die bevorstehenden Wahlen am 10. Mai zur Bekämpfung von Wahlbetrug und Gewalt auf

Montag, 3 Mai 2004

Manila (Fidesdienst) - Mit Blick auf die bevorstehenden Wahlen vom 10. Mai lancierten der Erzbischof von Cebu City, Kardinal Ricardo Vidal zusammen mit Erzbischof Gaudencio Rosales von Manila, die Aktion HOPE (Honest and Peaceful Elections.
Die Aktion, zu der sich verschiedenen religiöse und bürgerliche Verbände und Gruppen zusammenschließen, möchte die Bürger vor allem zur Bekämpfung von Wahlbetrug und Gewalt aufrufen. Bei der Vorstellung der Aktion hatte Erzbischof Rosales auf die entscheidende Bedeutung der bevorstehenden Wahlen hingewiesen: „Jede Wahl ist die Ausübung demokratischer Pflichten aber die Stimmabgabe ist auch ein Grundrecht. Doch Demokratie kann nicht aus korrupten, gewaltsamen und unehrlichen Wahlen entstehen“, betonte der Erzbischof in seiner Erläuterung der Motivation der HOPE-Aktion.
Dabei wandte sich der Erzbischof von Manila an „alle philippinischen Bürger guten Willens, die ihr Land lieben“: „Wir müssen von den Wahlbehörden absolute Transparenz fordern. Dabei müssen wir die Versuche derjenigen vereiteln, die unsere Stimme durch Wahlbetrug zu eigenen Zwecken nutzen wollen. Wir müssen allen Einhalt gebieten, die unserem Willen entgegenwirken und unser Stimmen kaufen. Und wir müssen vor allem jeden Aufruf zur Gewalt und zu deren Einsatz für den Machterhalt ablehnen.“
Unterdessen informiert auch das bischöfliche Sekretariat für Soziales, Gerechtigkeit und Frieden im Rahmen einer Sensibilisierungskampagne mit dem Titel „Für eine selektive Stimmabgabe“, deren Programm auch unter www.nassa.org.ph zugänglich ist, die Wähler über die bevorstehenden Wahlen. Im Rahmen des Programms werden auch über das Handy Informationen zu den Wahlprogrammen der verschiedenen Kandidaten zu Themen wie Korruption, Todesstrafe, Umweltschutz, Globalisierung und Abtreibung zur Verfügung gestellt.
Zur Transparenz möchte auch das Pressezentrum für Berichterstattung (PCIJ) mit seinen Informationen beitragen, das auch maßgeblich an der Amtsenthebung der ehemaligen philippinischen Präsidenten Joseph Estrada beteiligt war. Unter www.i-site.ph sind Nachrichten über den Wahlverlauf und die Kandidaten zugänglich.
Am vergangenen 25. April hatten die Philippinischen Bischöfe in allen Pfarreinen des Landes einen gemeinsamen Hirtenbrief zum Thema „Der Aufbau des Landes durch die Wahl: Richtlinien für die Gläubigen“ verlesen lassen, in dem sie die Stimmabgabe als „eine Gelegenheit zur Veränderung der Gesellschaft durch die Wahl ehrlicher, kompetenter und gerechter Kandidaten“ bezeichnen.
Die Wähler haben das „Recht und die Pflicht …sich auf der Grundlage der Kriterien der Kompetenz, des Gewissens und des Wahlprogramms für einen jeweiligen Kandidaten zu entscheiden“, so die Bischöfe, die die Gläubigen auffordern vor allem das Engagement der verschiedenen Kandidaten für Familie, Bildung, Umwelt, Drogenbekämpfung, Gerechtigkeit und Frieden und Armutsbekämpfung zu prüfen. Die Bischöfe begrüßen auch die Möglichkeit der Stimmabgabe für im Ausland lebende philippinische Staatsbürger. Das Interesse der wahlberechtigten Bürger an einem regulären Wahlverlauf bezeichneten die Bischöfe als „beste Garantie für Ehrlichkeit, Ordnung und Frieden bei den Wahlen“.
Auch in ihrem gemeinsamen Hirtenwort fordern die Bischöfe zur Bekämpfung der Korruption auf. Während der vergangenen Wochen berichteten die einheimischen Medien wiederholt von „Massenbetrug“ im Zusammenhang mit den Wahlen. (PA) (Fidesdienst, 3/5/2004 - 47 Zeilen, 483 Worte)


Teilen: