ASIEN/CHINA - Gesundheitsministerium veranlasst vorbeugende Maßnahmen gegen neue SARS-Epidemie: In Peking wurden 600 Personen unter Quarantäne gestellt

Dienstag, 27 April 2004

Rom (Fidesdienst) - Um einer neuen SARS-Epidemie vorzubeugen stellte das chinesische Gesundheitsministerium in Peking insgesamt 600 Menschen unter Quarantäne. In der Hauptstadt der Volksrepublik China wurden zwei neue Krankheitsfälle diagnostiziert, während bei fünf weiteren Personen Verdacht auf Ansteckung mit der mysteriösen Lungekrankheit besteht. Außerdem könnte die Mutter der beiden Patienten, die sich mit dem Virus infiziert haben, am 19. April nach der Ansteckung durch die Tochter an der Krankheit gestorben sein.
Die Ansteckung kann in allen Fällen auf einen Epidemie-Herd zurückgeführt werden, der aus bisher noch ungeklärten Gründen im Labor des Zentrums für Infektionskrankheiten in der chinesischen Hauptstadt entstanden ist. Das Forschungszentrum gehört zu den wichtigsten Einrichtungen des Landes und befasst sich insbesondere mit der Entwicklung eines Impfstoffs gegen SARS. Die Forschungseinrichtung wurde geschlossen und 180 Ärzte, Krankenpfleger und Wissenschaftler werden nun auf eine Ansteckung hin untersucht. Infolge dieses jüngsten Ereignisses veranlasste das Gesundheitsministerium entsprechende Kontrollen in den anderen Laboratorien, die sich mit dem Virus befassen.
Nach Aussage des Leiters der Abteilung für Infektionskrankheiten des Gesundheitsamtes in Peking ist die Wahrscheinlichkeit einer erneuten tödlichen Epidemie in der Art des vergangenen Jahres „sehr gering“. Allein in der Hauptstadt waren bei der Epidemie im letzten Jahr 193 von insgesamt 2.500 Infizierten an den Folgen der mysteriösen Lungenkrankheit gestorben.
Die in der vergangenen Woche diagnostizierten Fälle sind die ersten seit dem Juli vergangenen Jahres, als die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Lungenkrankheit SARS in Peking als „eingedämmt“ erklärt hatte. Ein WHO-Sprecher versicherte, die gegenwärtige Situation in der chinesischen Hauptstadt stelle „keine Gefahr für die öffentliche Gesundheit dar“.
Die mysteriöse Lungenkrankheit SARS war letztes Jahr zuerst in der Region Guangdong (Südchina) aufgetreten und hatte sich auf insgesamt 30 Länder ausgedehnt. Dabei wurden 8.000 Menschen infiziert, insgesamt rund 800 starben an den Folgen der Krankheit, größtenteils in China. (AP) (Fidesdienst, 27/4/2004 - 28 Zeilen, 305 Worte)


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