EUROPA - „Miteinander für Europa“: Internationales Treffen kirchlicher Bewegungen und Gemeinschaften am 8. Mai in Stuttgart, damit Europa „eine Seele“ bekommt

Dienstag, 27 April 2004

Rom (Fidesdienst) - „Miteinander in einem vielstimmigen Chor“, mit diesen Worten beschreibt der Gründer der Gemeinschaft von Sant’Egidio das internationale Treffen „Miteinander für Europa“ zu dem am 8. Mai in Stuttgart rund 150 katholische, evangelische, orthodoxe und anglikanische Bewegungen und Gemeinschaften erwartet werden.
Alles begann in Rom im Mai 2002 bei einem Treffen verschiedener Gründer und Verantwortlichen kirchlicher Bewegungen und Gemeinschaften. Anlässlich der Unterzeichnung der gemeinsamen Rechtfertigungserklärung zwischen der katholischen Kirche und dem Evangelischen Weltbund entstand die Idee zu einer großen gemeinsamen Kundgebung damit „eine Seele für Europa“ entstehen kann.
Das Treffen unter dem Thema „Miteinander für Europa“ ist eingebettet in den aktuellen historischen Prozess der europäischen Einigung, der vor gut 50 Jahren nach Jahrhunderten blutiger Auseinandersetzungen begann. Der historische Moment ist von besonderer Bedeutung, wenn man bedenkt, dass am 1. Mai zehn weitere Staaten in die Europäische Union aufgenommen werden. Gleichzeitig gibt sich dieses Europa seine Verfassung, in der es Grundwerte beschreibt - im Respekt vor der Identität, Sprache, Kultur und Tradition der einzelnen Staaten - und festlegt, dass es „auf Frieden, Gerechtigkeit und Solidarität in der Welt hinwirken will“. (Präambel im Entwurf der Verfassung für Europa). Dies alles genau am 8. Mai, dem Tag an dem der Zweite Weltkrieg endete.
„Unterschieden sind keine Bedrohung, sondern vielmehr ein Geschenk“, so Thomas Römer, der Vertreter der evangelischen und katholischen Gemeinschaften und Bewegungen in Deutschland. „Wir brauchen einander gegenseitig. Deshalb müssen wir lernen, das was uns vereint zum Ausdruck zu bringen, das heißt, die Liebe zum Evangelium Jesu Christi und die Liebe zu Gott“. Zum Abschluss der Veranstaltung wird ein Schlussdokument formuliert werden, das vor allem eine bereits bestehende Einheit Europas in seiner Vielfalt sichtbar machen soll. Daraus sollen Impulse für das gesellschaftliche, politische und kulturelle Leben hervorgehen.
Die Bewegungen wünschen sich ein Europa des Geistes“, so Gabriella Fallacara von der Fokolare-Bewegung. „Es ist Zeit für Einheit und Miteinander. Rund 100 Teilnehmer aus ganz Europa werden eine bereits bestehende Einheit zum Ausdruck bringen. Es wird beispielhaft das lebendige Evangelium und den in Europa lebendigen Christus zeigen.“
Heute ist die Einheit Europas notwendiger denn je, und „katholische und evangelische Bewegungen haben bereits eine europäische Dimension und die Fähigkeit Europa auch mit anderen Kontinenten in Verbindung zu bringen“, so Andrea Riccardi weiter. (PLR) (Fidesdienst, 27/4/2004 - 35 Zeilen, 385 Worte)


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