AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Treffen zwischen dem Premierminister und den Oppositionsparteien führte zu positiven Ergebnissen: Einigung über die Pressefreiheit, die Sicherheit der Führungskräfte und der Parteisitze sowie die Demonstrationsfreiheit

Montag, 19 April 2004

Abidjan (Fidesdienst) - „Es gab positive Ergebnisse, die Anlass zu zurückhaltender Zuversicht sind“, kommentieren Beobachter aus Kreisen der Ortskirche gegenüber dem Fidesdienst die Gespräche zwischen dem ivorischen Premierminister Seydou Diarra und Vertretern der sieben Oppositionsparteien vom 17. April. Die Oppositionsparteien waren aus der Regierung der Nationalen Einheit zurückgetreten und hatten Präsident Laurent Gbagbo vorgeworfen, er halte sich nicht an die Vereinbarungen von Marcoussis (Frankreich) die im Januar 2003 unterzeichnet wurden und den im September 2002 ausgebrochenen Bürgerkrieg beenden sollten.
„Es wurde eine gemeinsame Gesprächsgrundlage für den Dialog geschaffen, der zu einer Rückkehr der Oppositionsparteien in die Regierung führen sollte“, so die Beobachter. „Unter den Hauptpunkten, zu denen man sich einigte, gehören die Pressefreiheit, die Sicherheit der Führungskräfte und der Parteisitze sowie die Demonstrationsfreiheit.“ Letztere ist vor allem für die Oppositionsparten von großer Bedeutung, die für den 25. März zu einer Demonstration aufgerufen hatten, die jedoch gewaltsam unterdrückt worden war. Zur Erinnerung an die Opfer der Unruhen wird am Samstag, den 24. April in Abidjan eine konfessionenübergreifende Gedenkfeier stattfinden.
„die internationale Staatengemeinschaft übt einen gewissen Druck aus, mit dem der Frieden in das Land zurückgebracht werden soll“, so die Beobachter. „Nun liegt es an den Ivorern, eine definitive Einigung zu finden“. In den vergangenen Tagen hatten der nigerische Präsident und der Sondergesandte der Vereinten Nationen Cote d’Ivoire besucht, um zwischen den beteiligten Parteien zu vermitteln. Die Vereinten Nationen haben auch einen internationalen Untersuchungsausschuss eingesetzt, der im Zusammenhang mit den Unruhen vom 25. März ermitteln soll.
Auch die Kirche bemüht sich mit allen Kräften um eine Rückkehr des Friedens. Vom 22. bis 25. April soll in Abidjan eine gemeinsame Versammlung der Bischofskonferenzen von Cote d’Ivoire und Burkina Faso stattfinden. „Man wird sich über die Frage der rund 2 Millionen ivorischen Einwohner unterhalten, die ursprünglich aus Burkina Faso stammen“, so die Beobachter. Ihre Integration gehörte zu den Gründen, die zum Ausbruch des Bürgerkriegs führten.
Der Bürgerkrieg brach im September 2002. als nach einem gescheiterten Putschversuch mehrere Rebellenbewegungen den Norden und den Osten des Landes belagerten. Seither ist Cote d’Ivoire gespalten: in den von der Regierung kontrollierten Süden und einen Nordwesten, der sich in den Händen der „Forces Nouvelles“ befindet. (LM) (Fidesdienst, 19/4/2004 - 36 Zeilen, 382 Worte)


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