ASIEN/OSTTIMOR - Osttimor verbietet Abtreibungen und schlägt ein „Konkordat“ mit der katholischen Kirche vor

Montag, 20 Oktober 2008

Dili (Fidesdienst) – Die katholische Kirche in Osttimor begrüßt den jüngsten Entwurf des Strafgesetzbuchs der Regierung des Landes, das innerhalb der kommenden eineinhalb Monate endgültig verabschiedet werden soll.
Das neue Strafgesetz verbietet Abtreibungen, außer in extremen Fällen und unter besonderen Umständen, wenn die Gesundheit der Mutter auf dem Spiel steht. Damit vertritt es die Position der Kirche in Fragen des Lebensschutzes. Abtreibungen werden als Mord betrachtet und strafrechtlich verfolgt.
Wie der Premierminister Xanana Gusmao bekräftigt, ist das neue Strafgesetzbuch „ein wichtiger Schritt für die Demokratie in der timoresischen Gesellschaft“. Das Justiz-, Bildungs- und Verwaltungssystem des Landes musste nach der Unabhängigkeit neu geschaffen werden.
Das neue Strafgesetzbuch konnte mit Hilfe von einheimischen und internationalen Juristen erarbeitet werden und ersetzt das indonesischen Strafgesetz, das in Osttimor seit Beginn der indonesischen Besatzung 1975 gültig war.
Staatspräsident José Ramos Hort kündigte an, dass er ein „Konkordat“ mit dem Heiligen Stuhl vorschlagen werde, das der katholischen Religion, zu der sich 97% der Bürger des Landes bekennen, von der Öffentlichkeit, der Verwaltung, in den Schulen und in der Gesellschaft eine angemessene Anerkennung garantieren soll. Die katholische Ortskirche würde vor allem in Fragen des Kirchenbesitzes und im Bereich des katholischen Bildungswesens von einem solchen Konkordat profitieren. (PA) (Fidesdienst, 20/10/2008)


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