AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Zurückhaltende Schritte in Richtung Versöhnung zwischen Präsident Gbagbo und den sieben aus der Regierung der nationalen Einheit zurückgetretenen Oppositionsparteien

Freitag, 16 April 2004

Abidjan (Fidesdienst) - „Es gibt Zeichen der Hoffnung, doch wir sollten den Ausgang des morgigen Treffens abwarten, der zeigen wird, wie weit der Dialog fortgeschritten ist“, so Beobachter aus Kreisen der Ortskirche in Abidjan in einem Kommentar zum Treffen zwischen Premierminister und Oppositionsparteien am 14. und 15. April. Im März dieses Jahres waren die sieben Oppositionsparteien aus der Regierung der Nationalen Einheit zurückgetreten. Sie werfen Präsident Laurent Gbagbo vor. Er halt die Vereinbarungen der im Januar 2003 unterzeichneten Friedensverträge von Marcoussis (Frankreich) nicht ein, mit denen der im September 2003 ausgebrochene Bürgerkrieg beendet werden sollte.
Am 25. März hatten die Oppositionsparteien zu einer Protestkundgebung aufgerufen, die jedoch von den Sicherheitskräften verhindert worden war, wobei es Tote und Verletzte gegeben hatte. Nach Regierungsangeben, starben bei den Unruhen 37 Menschen, während nach Ansicht des ehemalige Präsidenten und Oppositionsführers, Henri Konan Bédié, zwischen 350 und 500 Menschen gestorben sind.
„Damit neue Unruhen und Tote verhindert werden können, haben sich Präsident Gbagbo und die Oppositionsparteien auf die Festlegung eines Termins für neue Demonstrationen auf den 30. April geeinigt. Dies Kundgebungen sollen von den Friedenstruppen der UNO bewacht werden, die im Land stationiert sind“, so die Beobachter. „Leider wurde noch immer nicht mit dem Programm zur Entwaffnung der verschiedenen Fraktionen begonnen, dessen Beginn nun schon mehrmals verschoben wurde“.
Seit September 2002 ist das Land gespalten: die Landesmitte und der Süden werden von der Regierung kontrolliert, während die nordwestlichen Landesteile von den Rebellen der „Forces Nouvelles“ belagert werden. Das UN-Kontingent, dem insgesamt rund 6.000 Soldaten angehören, soll entlang der Grenzlinie zwischen diesen beiden Landesteilen stationiert werden. Rund 1.500 afrikanische Soldaten der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (CEDEAO/ECOWS), die sich bereits im Land befinden, werden in das UN-Kontingent integriert. Rund 4.000 französische Soldaten, die dem Kommando der französischen Regierung unterstehen, sollen weiterhin im Land bleiben. (LM) (Fidesdienst, 16/4/2004 - 32 Zeilen, 315 Worte)


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