AFRIKA/GROSSE SEEN - Burundi und Ruanda: Die Rückkehr der Flüchtlinge ist eine wichtige Etappe auf dem Weg zur Befriedung der beiden Länder. Viele von ihnen haben ihre Heimat seit über 10 Jahren nicht mehr gesehen

Freitag, 2 April 2004

Rom (Fidesdienst) - Rund eine halbe Million Flüchtlinge aus Burundi leben immer noch in Flüchtlingslagern und oder selbst errichteten Siedlungen. Das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) plant noch in diesem Jahr die Rückführung von rund 150.000 dieser burundischen Flüchtlinge in ihre Heimat.
Seit 2001 sind etwa 195.000 burundische Flüchtlinge aus Tansania in ihr Land zurückgekehrt. Davon etwa 27.500 seit Anfang dieses Jahres, nachdem die Rückführungsprogramme des UNHCR intensiviert wurden. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen hat neue Niederlassungen in bisher unzugänglichen Regionen in Burundi eröffnet.
Fast 230 ruandische Flüchtlinge kehrten unterdessen in der vergangenen aus dem Flüchtlingslager in Nakivale in Südwestuganda in ihre Heimat zurück. Damit wurden seit Januar des Jahres insgesamt 1.146 ruandische Flüchtlinge aus Uganda in ihre Heimat zurückgeführt. Allein Ende Januar hatten drei Rücktransporte stattgefunden. Auf den Lkws des UNHCR konnten die Flüchtlinge auch ihr Hab und Gut mit in die Heimat transportieren. An der Grenze wurden sie bei ihrer Rückkehr von Freunden und Verwandten freudig empfangen. Viele hatten Ruanda seit über 10 Jahren nicht mehr gesehen und ihre Kinder, die in den Flüchtlingslagern im Exil geboren wurden, betraten das Land ihrer Eltern zum ersten Mal.
Rund 2 Millionen Menschen hatten Ruanda infolge des Bürgerkriegs 1994 verlassen. Nach Angaben des UNHCR leben immer noch rund 60.000 ruandische Flüchtlinge in verschiedenen afrikanischen Staaten, davon 18.000 in Uganda. Anfang Januar dieses Jahres haben Ruanda und Uganda zusammen mit dem UNHCR ein Abkommen über die Rückführung der Flüchtlinge aus den drei Aufnahmelagern in Uganda unterzeichnet. Nach der Grenzüberschreitung werden die Flüchtlinge zunächst im rund 25 Kilometer von der ugandischen Grenze entfernten Überganslager der ruandischen Regierung in Byumba untergebracht, wo täglich rund 500 Menschen aufgenommen werden können. Die moderne Einrichtung soll die Vorgänge bei der Wiedererlangung der Staatsbürgerschaft beschleunigen, die damit innerhalb eines Tages abgewickelt werden können. Im Anschluss daran erhalten die Flüchtlinge ein so genanntes „Rückkehrer-Paket“, mit den nötigsten Kochutensilien, Plastikplanen, Wasserbehälter und Seife.
Die Rückführungsprogramme werden fortgesetzt, solange Flüchtlinge in den ugandischen Camps Kyaka II, Nakivale und Oruchinga um Rückführung bitten. Im Rahmen einer vom UNHCR finanzierten Aufklärungskampagne werden die Flüchtlinge über die Sicherheitslage in Ruanda informiert und zur Anmeldung aufgefordert, damit eine geordnete und einfachere Rückführung ermöglicht wird. Die neue Regierung in Ruanda begrüßt die Rückkehr der Flüchtlinge und hat deshalb Rückführungsabkommen mit neun weiteren Staaten unterzeichnet, in denen ruandische Flüchtlinge leben. Das UNHCR hat 2002 mit den Rückführungsprogrammen in Ruanda begonnen und plant für das dieses Jahr die Rückkehr von insgesamt rund ruandischen 40.000 Flüchtlingen in ihre Heimat. Im Laufe des vergangenen Jahres kehrten über 22.700 Flüchtlinge aus verschiedenen Nachbarländern mit Hilfe des UNHCR in ihre Heimat zurück. (LM) (Fidesdienst, 2/4/2004 - 41 Zeilen, 461 Worte)


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