AFRIKA/ÄGYPTEN - Der koptische Patriarch von Alexandria, Kardinal Stephanos II. Ghattas, äußert sich besorgt über die Diskriminierung von Christen

Freitag, 2 April 2004

Kairo (Fidesdienst) - In einem von der südafrikanischen Bischofskonferenz herausgegebenen Wochenzeitschrift „The Southenr Cross“ veröffentlichten Artikel äußerte sich der koptische Patriarch von Alexandrien, Kardinal Stephanos II. Ghattas, besorgt über die Diskriminierung christlicher Kirchen in Ägypten.
Dabei wies der Kardinal darauf hin, dass die Beziehungen zwischen christlichen und muslimischen Religionsführern im Allgemeinen gut sind. Nach Aussage des koptischen Patriarchen erkennen beiden Religionen und ihre Gläubigen an, dass sowohl der Islam als auch das Christentum auf dem Gebet, der Option für die Armen und anderen karitativen Tätigkeiten gründen. Dabei erinnerte er auch daran, dass es in Ägypten insgesamt 170 koptische Schulen gibt, die von größtenteils muslimischen Schülern besucht werden. Dies begünstigt seiner Ansicht nach auch das Entstehen freundschaftlicher Beziehungen zwischen Christen und Muslimen.
Trotzdem werde die Präsenz der Christen von muslimischen Fundamentalisten im gesellschaftlichen und politischen Leben in Ägypten eingeschränkt. Hierzu führt der Kardinal folgendes Beispiel an: für die Baugenehmigung für Kirchen gebe es so viele bürokratische Hürden, dass es praktisch unmöglich sei, Kirchen zu bauen.
Der Kardinal erinnert auch daran, dass Christen oft diskriminiert werden, wenn es um die Zuteilung von Wohnungen oder Arbeitsplätzen geht. Doch der koptische Patriarch ist sich sicher, dass „trotz dieses sozio-politischen Kontexts und der einschränkenden Gesetze, die Christen ihre Überzeugung von der Wahrheit des eigenen Glaubens nicht verlieren; das kirchliche Leben ist sehr dynamisch und es gibt zahlreiche Berufe“. (LM) (Fidesdienst, 1/4/2004 - 23 Zeilen, 238 Worte)


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