ASIEN/NORDKOREA - „Das Land braucht Nahrung und Frieden“. Bericht der Caritas Hongkong zur jüngsten humanitären Mission in Nordkorea

Donnerstag, 1 April 2004

Hongkong (Fidesdienst) - „In Nordkorea kämpfen die Menschen immer noch ums Überleben. Für die Caritas ist das Wohlergehen der Menschen eine Priorität und wir tun alles, um die Not der Menschen in Nordkorea zu lindern“, schreibt Kathi Zellweger, die für Caritas Hongkong die internationalen Projekte koordiniert, in ihrem Bericht zur jüngsten humanitären Mission in Nordkorea.
Bei ihrer 45. Mission jenseits des 38. Breitengrads begegnete Frau Zellweger, die sich vom 17. bis 28. Februar in Nordkorea aufhielt, Vertretern der nordkoreanischen Regierung und Mitarbeitern der Vereinten Nationen und der Nichtregierungsorganisationen, die in diesem Land tätig sind. Außerdem besuchte sie Kindergärten, Schulen und Krankenhäuser, die im Rahmen der Caritas-Hilfsprogramme betreut werden. „Wir müssen die humanitären Hilfsprogramme und langfristige Interventionen fortsetzen und nach Wegen zur Unterstützung des Prozesses der Aussöhnung mit Südkorea suchen: dies sind auch in der Zukunft die Prioritäten der Tätigkeit der Caritas in Nordkorea“, betont Frau Zellweger. Am notwendigsten sind „Lebensmittelhilfen, insbesondere für Kinder und schwangere Frauen; technische Ausrüstung und Medikamente für das Gesundheitswesen; Hilfsmittel für landwirtschaftliche Kooperativen und Fischzuchten; Heime für Waisen und für behinderte Kinder“.
In ihrem Bericht zur jüngsten Mission, der dem Fidesdienst vorliegt, erinnert Frau Zellweger auch daran, dass Caritas den Menschen in Nordkorea seit 1995 hilft und seither Hilfsmittel in Höhe von insgesamt 27 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt wurden. Aufgrund des Spendenaufrufs für Nordkorea im Jahr 2003 wurden 2 Millionen Dollar gesammelt, die vor allem den schwächsten Bevölkerungsgruppen zur Verfügung gestellt wurden.
Nach Angaben des World Food Programme werden im Jahr 2004 Lebensmittelhilfen im Umfang von 485.000 Tonnen Getreide benötigt, mit denen 6,5 Millionen Menschen ernährt werden müssen. Die Caritas versucht vor allem die Lebensmittelsicherheit für Kinder und schwangere Frauen zu gewährleisten. „Was die Lebensmittelsicherheit anbelangt“, schreibt Frau Zellweger, „ist die Situation von Region zu Region und von den ländlichen zu den städtischen Gebieten sehr unterschiedlich. Wir arbeiten vor allem in den Verwaltungsbezirken an der Ostküste, wo der Bedarf am größten ist.“
Ein besonderes Augenmerk widmet Caritas Hongkong Kindern und alten Menschen: insgesamt 8.000 Kinder sind in den 40 von der Caritas betreuten Heimen untergebracht, wo sie dank der zur Verfügung gestellten Hilfsmittel überleben. Bei den Kindern handelt es sich um Waisen, von ihren Eltern ausgesetzte oder behinderte Kinder. Nach nichtoffiziellen Angaben gibt es in Nordkorea über 70.000 unterernährte Kinder. In den von der Caritas betreuten Altersheimen leben rund 5.000 nordkoreanische Senioren.
Zahlreiche Kliniken und Krankenhäusern in den Verwaltungsbezirken im Osten Nordkoreas werden mit technischer Ausrüstung und Medikamenten versorgt und sind dank der Caritas-Hilfsmittel weiterhin funktionsfähig, doch die Zahl der Patienten steigt stetig: „Es gibt noch viel zu tun, vor allem was die Ausbildung des Personals und die medizinische Versorgung in den ländlichen Gebieten anbelangt“, versichert Frau Zellweger.
Im landwirtschaftlichen Bereich sind die Caritas-Hilfsprojekte sehr erfolgreich: viele Bauern wollen an den Programme zur Ausbildung über landwirtschaftliche Techniken teilnehmen.
Das katholische Hilfswerk arbeitet in Nordkorea weiterhin mit den Vereinten Nationen und anderen Nichtregierungsorganisationen zusammen. „Wir werden im April einen neuen Spendenaufrufe veröffentlichen“, so Frau Zellweger abschließend und hoffen, dass wir trotz der aktuellen Notlage in verschiedenen Teilen der Welt, weiterhin Spenden für Nordkorea sammeln können. Das Land braucht Nahrung und Frieden.“ (PA) (Fidesdienst, 1/4/2004 - 51 Zeilen, 531 Worte)


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