AFRIKA/ANGOLA - „Angola auf dem Weg der Hoffnung“. Ein gemeinsames Hirtenwort der angolanischen Bischöfe zum zweiten Jahrestag der Unterzeichnung des Friedensabkommens

Mittwoch, 31 März 2004

Luanda (Fidesdienst) - Zum zweiten Jahrestag der Unterzeichung der Friedensverträge in Angola veröffentlichen die Bischöfe des Landes einen gemeinsamen Hirtenbrief mit dem Title „Angola auf dem Weg der Hoffnung“. In ihrem Hirtenwort analysieren die angolanischen Bischöfe die soziale, politische und wirtschaftliche Lage des afrikanischen Landes.
Bei der Vorstellung des Hirtenworts hatte der Weihbischof von Luanda, Filomeno do Nascimento Vieira Diasm, den Grund für die Wahl des Titels erläutert. Das Dokument heiße „Angola auf dem Weg zum Frieden“, weil die Ereignisse vom 4. April 2002 (Datum der Unterzeichnung der Friedensverträge durch die Regierung und den Rebellen der Nationalunion für die völlige Unabhängigkeit Angolas/UNITA) in den Gemütern der Angolanern die Hoffnung auf ein besseres Leben, insbesondere im wirtschaftlichen und gesundheitlichen Bereich, geweckt hätten.
Die Bischöfe erinnern jedoch auch daran, dass in der Enklave Cabinda, die von Angola durch einen zur Demokratischen Republik Kongo gehörenden Landstreifen getrennt ist, weiterhin gekämpft wird. „Unsere Hoffnung auf Frieden gilt auch für den Krieg in Cabinda, wo unsere Brüder sich immer noch mit Waffen bekämpfen, wobei wie immer unschuldige Menschen zu Opfern werden: alte Menschen, Frauen und Kinder“.
Die Bischöfe wiesen auch darauf hin, dass „das Leben einer der wichtigsten Werte unserer Kultur ist“. „Aus diesem Grund akzeptiert ein Angolaner nur schwer die Vorstellung von einer Familie ohne Kinder. Aus demselben Grund stellt der Tod eines Kindes ein schreckliches Unglück dar, über das nur der Glaube an Christus und die christliche Hoffnung hinwegtrösten kann. Im Widerspruch zu dieser Kultur des Lebens ist in Angola während der drei Jahrzehnte des Bürgerkrieges und der daraus folgenden schlechten Wirtschaftslage und Kindersterblichkeitsraten, die weltweit einen Rekord darstellen sowie einer Lebenserwartung von kaum 40 Jahren, eine Kultur des Todes entstanden“, so die Bischöfe in ihrem Hirtenbrief.
Der Krieg habe die Wirtschaft des Landes völlig zerstört, heißt es in dem Hirtenwort. Noch vor 30 Jahren habe Angola zu den wichtigsten Exportländern für Lebensmittel gehört und heute hänge das Land von internationalen Lebensmittelhilfen ab. „Entweder wir töten den Hunger oder der Hunger wird uns töten“, so die Bischöfe, die mit Nachdruck eine Agrarpolitik fordern, deren Ziel die Selbstversorgung des Landes ist.
Abschließend erwähnen die Bischöfe auch die Verbreitung von Adis: „Wir sind einer Meinung mit der Regierung und insbesondere mit dem Präsidenten der Republik, wenn er Aids als eine Geißel bezeichnet“. Die Bischöfe fordern deshalb alle auf, sich für die Bekämpfung der Krankheit zu engagieren und sich dabei die Lehre der Kirche zu Ehe und Geschlechtlichkeit vor Augen zu führen. (LM) (Fidesdienst, 31/3/2004 - 37 Zeilen, 424 Worte)


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