AFRIKA/UGANDA - MISSIONARE BESORGT NACH ANGRIFF AUF MISSIONSSTATION IM NORDEN UGANDAS: „EIN EXTERNES EINGREIFEN IST UNBEDINGT NOTWENDIG“

Montag, 2 Juni 2003

Kampala (Fidesdienst) – „Wir sind wirklich erschüttert, die Gewalt scheint kein Ende zu nehmen“, so im Norden Ugandas tätige Missionare nach den jüngsten Massakern in der Region. Am 30. Mai hatten Guerillakämpfer der Lord’s Resistance Army (LRA) in Omya-Anyima rund 40 Kilometer nördlich von Kitgum eine Missionsstation und Anlagen des Militärs sowie staatliche Einrichtungen angegriffen. Bei dem Überfall starben 17 Menschen, davon 11 Rebellen, 5 Zivilisten und ein Regierungssoldat. Der Verantwortliche der Missionsstation P. Gerardo Marvin Fuentes Murillo ein Comboni Missionar aus Costa Rica ist zwar unverletzt doch er musste mit eigenen Augen mit ansehen, wie die Rebellen verschiedene Häuser, darunter auch das Pfarrhaus zerstörten und plünderten.
Omya Anyama ist die mit rund 30.000 Einwohnern die größte Pfarrei der Diözese Gulu. Von hier aus werden insgesamt 18 kleinere Gemeinden betreut.
„Bereits seit den 80iger Jahren verursacht die LRA Tod und Zerstörung im Norden Ugandas“, so die Missionare gegenüber dem Fidesdienst. „Seit langem versuchen Missionare sowie einheimischen Priester und Bischöfe als Mittler ein Ende des Krieges herbeizuführen. Doch in jüngster zeit gibt es nur negative Zeichen. Zuletzt wurden etwa 40 Studenten aus dem Priesterseminar in Lachor entführt, von denen mindestens vier ermordet wurden. Es scheint keinen wahren Willen zum Frieden zu geben; im Gegenteil, die jüngsten Episoden der Gewalt scheinen auf eine Strategie der Rückkehr zu Gefechten auf breiter Ebene erkennen zu lassen.“
Abschließend appellieren die Missionare an die internationale Staatengemeinschaft: „Dies ist einer der unzähligen Konflikte Afrikas, über die niemand spricht. Betrachtet man die Dinge von außen, dann mögen unsere Bitten um ein Eingreifen der internationalen Staatengemeinschaft rhetorisch erscheinen, doch für uns, die wir in diesem Klima der Verzweiflung leben ist ein externes Eingreifen unbedingt notwendig: es kann nicht mehr so weiter gehen!“
(LM) (Fidesdienst 2/6/2003 – 26 Zeilen, 297 Worte)



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