AFRIKA/REPUBLIK KONGO - Die Erzdiözese Brazzaville gedenkt des vor 27 Jahren ermordeten Kardinals Emile Biayenda

Mittwoch, 24 März 2004

Brazzaville (Fidesdienst) - 27 Jahre nach dem Mord an Kardinal Emile Biayenda gedenkt die Erzdiözese Brazzaville ihres ehemaligen Hirten. Am 22. März wurde in allen Pfarrgemeinden der Erzdiözese eine Trauermesse für den Verstorbenen gefeiert. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Bischof Ernest Kombo, zelebrierte die Messe in dem nach dem ermordeten Kardinal benannten Priesterseminars in Brazzaville. Mit ihm konzelebrierten Erzbischof Anatole Mialndou von Brazzaville, der Alterzbischof von Brazzaville Barthelemy Bantantu, Bischof Daniel Mizonzo von Nkayi und der emeritierte Bischof von Nkayi und Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke, Benrad Nsayi.
Am Nachmittag des 22. März 1977 wurde Kardinal Biayenda aus seiner Residenz in der Nähe des Doms von Brazzaville entführt und kurz danach von einem Militärkommando ermordet. Nach 27 Jahren sind die Gründe für den Mord immer noch unklar, der in einer besonders angespannten Situation stattfand, nachdem am 18. März 1977 Staatspräsident Marien Ngouabi ermordet worden war. Noch kurz vor seiner Entführung hatte Kardinal Biayenda zu Frieden und Einheit im Land aufgerufen.
Nach Théophile Mbemba war Kardinal Biayenda der zweite kongolesische Erzbischof von Brazzaville. Er wurde 1927 in Maléla Bombé (Mpangala) im Verwaltungsdistrikt Indamba in der Pool-Region geboren. Er besuchte das Seminar in Mbamou und studierte danach Philosophie am Großen Seminar „Libermann“ in Brazzaville. Am 25. Oktober 1950 wurde er von Erzbischof Michel Bernard von Brazzaville zum Priester geweiht. Er wurde Opfer der Verfolgung und in den Jahren 1964 und 1965 mehrmals gefoltert. Später studierte er Soziologie und Theologie an der katholischen Universität Lyon, wo er ein Doktorat in Sozialwissenschaften machte. Am 7. März 1970 ernannte ihn Papst Paul VI. zum Koadjutor des Erzbischofs von Brazzaville. Am 14. Juni 1971 folgte er Erzbischof Théophile Mbmemba in der Leitung des Erzbistums Brazzaville nach. Am 5. März 1973 wurde er von Papst Paul VI. zum Kardinal kreiert.
Am 21. Oktober 1996 wurde der Selig- und Heiligsprechungsprozess auf diözesaner Ebene eröffnet und am 14. Juni 2003 abgeschlossen. (MST) (LM) (Fidesdienst, 24/3/2004 - 28 Zeilen, 322 Worte)


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