ASIEN/INDONESIEN - Bischöfe bezeichnen die Fastenzeit als günstige Zeit für die Bewältigung von Konflikten in Indonesien

Montag, 15 März 2004

Jakarta (Fidesdienst) - Die Fastenzeit soll auf Wunsch der indonesischen Bischöfe dazu genutzt werden, die im Land herrschenden Konflikte zu überwinden und die Brüderlichkeit unter den Bürgern des Landes zu fördern. Die Kommission für gesellschaftliche und wirtschaftliche Fragen der Indonesischen Bischofskonferenz leitete zu diesem Zweck eine Kampagne mit dem Titel „Konfliktbewältigung durch Brüderlichkeit und das Wohlergehen aller“.
In einer Handreichung, die in allen Pfarreien des Landes verteilt wurde, werden zunächst die in den verschiedenen Teilen des Landes bestehenden Konfliktsituationen genannt, wobei die Gläubigen aufgefordert werden, diese im Licht des Glaubens zu bewältigen. Dabei werden auch konkrete Vorschläge zum Engagement für den Schutz der Menschenwürde und für den Aufbau einer gewaltlosen Gesellschaft mit den Mitteln des Fastens, des Betens und des Dialogs geliefert.
„Im Mittelpunkt der Meditation sollte die Frage stehen, wie durch die Schaffung einer authentischen Brüderlichkeit zum Wohl des ganzen Volkes beigetragen werden kann“, so die Autoren.
Auch in ihren jeweiligen Hirtenworten zur Fastenzeit stellten die indonesischen Bischöfe das Thema Versöhnung in den Mittelpunkt. Der Erzbischof von Jakarta, Kardinal Julius Darmaatmadja, erinnerte daran, dass viele Menschen in Indonesien bereits in Frieden und im Geist der Brüderlichkeit leben, während die Katholiken, dort wo es Konflikte gebe, berufen seinen, sich um Instrument des Dialogs zu machen.
Bischof Leo Laba Ladjar von Jayapura (Westpapua), in dessen Bistum es Konflikte zwischen verschiedenen einheimischen Volksgruppen und der indonesischen Zentralregierung gibt, lies in den Pfarreien seiner Diözese eine Broschüre mit dem Titel „Kultur des Friedens und der Versöhnung verteilen. Der Text wurde auch in nichtchristlichen Schulen, Gemeinden und Dörfern verteilt, wo Inhalte und Vorschläge großen Anklang fanden.
In seinem Fastenhirtenbrief forderte auch Bischof Canisius Mandagi von Amboina die Katholiken auf den Molukken, wo zwei Jahre lang Bürgerkrieg herrschte, auf, die Fastenzeit der Vergebung zu widmen und Gewalt und Rachegefühle zu überwinden. (PA) (Fidesdienst, 15/3/2004 - 29 Zeilen, 309 Worte)


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