AFRIKA/BURKINA FASO - Aids heute: „Es gibt ein Aids der Armen und ein Aids der Reichen", so der in Burkina Faso tätige italienische Kamillianerpater Grigoletto

Freitag, 12 März 2004

Rom (Fidesdienst) - Ende 2002 lebten nach Schätzungen der UNAIDS und WHO 42 Millionen Menschen mit Aids. Allein im Verlauf des Jahres 2002 infizierten sich insgesamt 5 Millionen Menschen mit dem HIV/AIDS-Virus und insgesamt 3 Millionen Menschen starben im selben Zeitraum an den Folgen der Krankheit. Sollte es im Laufe der kommenden zehn Jahre keine einschneidenden Veränderungen geben wird die Zahl der Infizierten voraussichtlich auf 100 Millionen ansteigen. Die Zahl der Menschen, die an den Folgen von Aids sterben wird nach Schätzungen bei insgesamt 68 Millionen liegen.
Nach Ansicht des in Burkina Faso tätigen italienischen Kamillianerpaters Giovanni Grigoletto sollte man jedoch auch einen weiteren Faktor berücksichtigen: „Es gibt ein Aids der Armen und ein Aids der Reichen“, so Pater Grigoletto.
Am meisten von der Krankheit betroffen sind die Länder des afrikanischen Kontinents: von den insgesamt 68 Millionen Menschen, die an den Folgen von Aids sterben werden, leben 55 Millionen in Afrika und vor allem in den Ländern südlich der Sahara. In diesem Teil des Kontinents ist Aids die Haupttodesursache mit 25% aller Todesfälle und insgesamt rund 2,4 Millionen Toten im Jahr 2002. Während zum Beispiel an Malaria - wenn man so sagen will - „nur“ 10% der Menschen sterben.
Ein weiteres besorgniserregendes Ergebnis der jüngsten Untersuchungen der Vereinten Nationen ist die Verbreitung der Krankheit unter jungen Menschen. Die meisten jungen Menschen haben ihre ersten sexuellen Kontakte ohne zu wissen, wie sie sich vor der Infektion mit HIV schützen können. Wie aus einer gemeinsamen Studie von UNICEF, UNAIDS und WHO hervorgeht, die vor allem die Situation von Jugendliche im Alter von etwa 24 Jahren in 60 verschiedenen Ländern untersucht, besitzen diese jungen Menschen nur in der Hälfte der Länder unzureichende und missverständliche Kenntnisse zur Übertragung von HIV und nur in 20% der Länder besitzen junge Menschen dieser Altersgruppe korrekte Informationen.
„Die tragische Konsequenz davon ist, dass rund 6.000 junge Menschen sich täglich mit Aids infizieren“, so Carl Bellamy, Generaldirektor der UNICEF. Und dies ist nicht alles. In der UNICEF- Untersuchung mit dem Titel „Kinder am Rande des Abgrunds“, wird betont, dass in den untersuchten Gebieten in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara, Asien, Lateinamerika und der Karibik insgesamt 13,4 Millionen Kinder einen oder beide Elternteile durch Aids verloren haben. Diese Zahl wird bis 2010 voraussichtlich auf 25 Millionen ansteigen. (AP) (Fidesdienst, 12/3/2004 - 33 Zeilen, 397 Worte)


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