EUROPA/SPANIEN - Tag des hispanischen Amerika: „Der Eifer der Evangelisierung darf nicht nachlassen, vielmehr muss er auf der Suche nach Antworten auf neue Herausforderungen erneuert werden“

Donnerstag, 4 März 2004

Madrid (Fidesdienst) - Am Sonntag, den 7. März, feiert die katholische Kirche in Spanien den „Tag des hispanischen Amerika“ (Día de Hispanoamérica) unter dem Motto „Wir schließen uns ihrem missionarischen Engagement an“. Damit möchte man vor allem an den Zweiten Amerikanischen Missionskongress (CAM 2) anknüpfen, der im November vergangenen Jahres in Guatemala stattgefunden hat. Der Tag des hispanischen Amerika wird von den spanischen Katholiken seit 1959 als besonderes missionarisches Ereignis am ersten Sonntag im März gefeiert. Die spanischen Gläubigen sollen damit vor allem an ihr missionarisches Engagement in Lateinamerika erinnert werden, das in ausschlaggebendem Maß zur Erstevangelisierung dieses Kontinents beigetragen hat.
Aus diesem Anlass hat auch die Päpstliche Kommission für Lateinamerika in einer vom Präsidenten dieser Kommission, Kardinal Giovanni Battista Re, und vom Vizepräsidenten, Erzbischof Luis Robles Diaz, unterzeichneten Botschaft den spanischen Gläubigen ihre Wertschätzung für die Unterstützung der Evangelisierung in Lateinamerika zum Ausdruck gebracht. Die Botschaft erinnert auch daran, dass Lateinamerika das Geschenk des Glaubens vor 500 Jahren hauptsächlich durch den Beitrag spanischer Missionare empfangen konnte und dass heute fast die Hälfte aller Katholiken in den Ländern Lateinamerikas leben. „Spanien hat eine lange und fruchtbare missionarische Tradition“, heißt es, „Über Jahrhunderte hinweg haben tausende Spanier, Männer und Frauen, Priester, Ordensleute und Laien das Meer überquert, um das Licht des Glaubens vor allem nach Lateinamerika zu tragen“. Doch dieser missionarische Eifer dürfe nicht nachlassen sondern er müsse vielmehr auf der Suche nach Antworten auf die neuen Herausforderungen unserer Zeit erneuert werden, „denn das aktive Engagement für die Mission ist Ausdruck von kirchlicher Lebendigkeit, Großzügigkeit und Hoffnung“.
Die von Papst Johannes II. geforderte Neuevangelisierung ist eine Herausforderung für die Kirche in Spanien, aber auch „eine Berufung für die Kirche in Lateinamerika, auf der Suche nach neuen Formen der Vergegenwärtigung des Evangeliums“, heißt es in der Botschaft. In einer solchen Perspektive sei es notwendig, dass die Zahl der Evangelisatoren zunimmt und ihre Ausbildung gefördert wird, Eine konkrete Antwort auf diese Herausforderung sei der Zweit Amerikanischen Missionskongress, „eine Veranstaltung, die bereits Früchte trägt und das Missionsbewusstsein der Kirche in Amerika im dritten Jahrtausend stärkt“. Abschließend werden die spanischen Katholiken zum Engagement für dieses Werk durch ihr Gebet, durch materielle Unterstützung und durch konkrete Teilnahme an der Missionstätigkeit aufgefordert.
Zum Tag des hispanischen Amerika veröffentlichte der Missionsausschuss der spanischen Bischofskonferenz eine Handreichung als Arbeitshilfe: Darin enthalten sind die Botschaft der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika, Vorschläge für die liturgischen Feiern zu diesem Tag, Arbeitsmaterialien für die Katechese für Jugendliche und Erwachsene und umfassende Informationen zur Tätigkeit spanischer Weltpriester in der Mission. Gegenwärtig sind 986 spanische Priester in der Mission tätig, davon gehören 407 der OCSHA (Hispanoamerikanisches Werk der Priesterlichen Zusammenarbeit) und 597 anderen Gruppen an. Die Diözese aus der die meisten dieser Priester kommen ins Madrid mit insgesamt 70, gefolgt von Burgos mit 64. Dabei entsteht nach Kontinenten und Ländern aufgeteilt folgendes Bild: 76 in Afrika, vor allem in Simbabwe (19) und Angola (10); 843 in Amerika, hauptsächlich in Peru (119), Venezuela (94) und in der Dominikanischen Republik (91); 19 in Asien und 38 in Europa (vor allem in Italien). (RG) (Fidesdienst 4/3/2004 - 49 Zeilen, 534 Worte)


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