AMERIKA/NICARAGUA - „Umkehr bedeutet die Kleinsten liebevoll aufzunehmen“, so die Bischöfe von Nicaragua in ihrem Hirtenbrief zur Fastenzeit. Am 14. März Spendenaktion für Straßenkinder

Montag, 1 März 2004

Managua (Fidesdienst) - „Wir die schreckliche Situation von Kindern, die vor Hunger das und infolge der Unterernährung Bewusstsein verlieren bereitet uns große Sorge. Dasselbe gilt für Kinder, die auf der Straße leben und Opfer von Drogen und skrupelloser Ausbeutung werden“, so die Bischöfe in einem am 25. Februar (Aschermittwoch) veröffentlichten gemeinsamen Hirtenwort. Ausgehend von der Botschaft von Papst Johannes Paul II. zur Fastenzeit 2004 fordern auch die Bischöfe von Nicaragua zum Nachdenken über die schmerzliche Situation auf, in der sich viele Kinder im eigenen Land befinden, die dort oft Opfer der Erwachsenen, des sexuellen Missbrauchs, der Ausgrenzung und der Ignoranz werden.
Im Bewusstsein, dass „die Straßenkinder zu den schwächsten Teilen der Gesellschaft gehören“, werden die Bischöfe am dritten Sonntag in der Fastenzeit, dem 14. März, in allen Diözesen des Landes eine Spendenaktion für diese Kinder durchführen.
In ihrem Hirtenwort weisen die Bischöfe auch darauf hin, dass das menschliche Herz ohne die wahre Umkehr zu Gott, den Schmerz und das Leiden anderer nicht mitfühlen kann. In diesem Sinne erklären sie auch, dass „die soziale Gleichgültigkeit oft Ursprung sozialer Ungerechtigkeit, von Krieg, Streben nach Reichtum und Macht, Missbrauch der Justiz zu politischen Zwecken, Klassenhass und gesellschaftlicher Ausgrenzung wird“. Ihr Bedauern bringen die Bischöfe hinsichtlich einschränkender wirtschaftspolitischer Maßnahmen zu Lasten der bereits unter Armut leidenden Bürger des Landes zum Ausdruck. Kritik üben die Bischöfe auch an einer neoliberalen Politik, die zu einer Konzentration des Reichtums in den Händen einiger Weniger führt, die zu einer im Überfluss lebenden Elite gehören, während die meisten Menschen im Land unter einer unzumutbaren Armut leiden. „Wir können diese Realität nicht leugnen. Es gibt Situationen der Armut, die das öffentliche und persönliche Gewissen aufhorchen lassen müssen, damit die zur Verfügung stehenden Ressourcen gleichmäßig unter allen verteilt werden“. Besorgt äußeren sich die Bischöfe auch zum Problem der Migration, vor allem aus den ländlichen Gebieten in die Nachbarländer, wo auf diese Menschen oft nur Ausbeutung und Diskriminierung warten.
Deshalb fordern die Bischöfe die Katholiken des Landes auf, sich verantwortungsvoll für arme Mitbürger zu engagieren. Fastenopfer, Buße und Gebet sollen alle auf den Weg der Umkehr führen und zu Gesten der Solidarität und des Teilens inspirieren. (RZ) (Fidesdienst, 1/3/2004 - 33 Zeilen, 376 Worte)


Teilen: