ASIEN/INDONESIEN - Politiker, Militärs und Religionsführer beraten gemeinsam über die Friedensperspektiven in Indonesisch Papua

Freitag, 27 Februar 2004

Jayapura (Fidesdienst) - Während die Situation in der indonesischen Provinz Papua (ehemals Irian Jaya) weiterhin angespannt ist, engagieren sich die Religionsführer der Region erneut für den Frieden. Anlässlich der jüngsten Feiern zum 149jährigen Jubiläum der Evangelisierung der Region trafen sich christliche, muslimische, buddhistische und hinduistische Religionsführer zu einer gemeinsamen Tagung. Dabei bekräftigten die Religionsführer ihr Engagement bei der Erziehung der jeweiligen Glaubensgemeinschaft zum Dialog und zur Versöhnung.
Herman Saud, Verantwortlicher der Protestantischen Kirchen In Papua, erklärte: „Die Menschen brauchen weder ein Kriegsgesetz noch Notverordnungen. Alle Probleme können gelöst werden, wenn wir den gegenseitigen Respekt, den Schutz der Menschenrechte und die Werte des Evangeliums zur Grundlage unseres Zusammenlebens machen“. Hussein Uzbeir, führender Religionsvertreter der muslimischen Glaubensgemeinschaft in der Provinz bekräftigte: „Wir alle wünschen uns Papua als Land des Friedens“. Im Zeichen des gemeinsamen Wunsches nach Frieden entzündeten Religionsführer und Vertreter des Militärs und der Regierung zusammen mit den anderen Teilnehmern der Tagung mehrere Fackeln.
Bischof Leo Laba Ladjar von Jayapura, der die Veranstaltung mitorganisiert hatte, erklärte gegenüber dem Fidesdienst: „Dies ist ein wichtiges Zeichen für alle, die immer noch den Weg der Gewalt wählen. Wir hoffen, dass unser gemeinsames Engagement von allen beteiligten Parteien geschätzt werden wird: Sowohl von den Bürgern als auch von den aufständischen Bewegungen, sowohl von den politischen Führungskräften, als auch von denjenigen, die sich in Jakarta um den Frieden bemühen. Wir wünschen uns, dass sie die Anliegen der Menschen in Papua besser verstehen und Entscheidungen treffen, die einen Dialog ermöglichen. Wir sind allen weltlichen und militärischen Führungskräften, die sich uns angeschlossen haben, sehr dankbar“.
Nachdem die indonesische Regierung in Jakarta 2003 beschlossen hatte, die Region in Provinzen zu unterteilen, und indonesische Soldaten zunehmend gewaltsam vorgegangen waren, war es in Papua zu Unruhen gekommen. Auch der Beschluss, eine Notstandsverordnung für die Region zu erlassen, hatte zu heftigen Protesten unter der Bevölkerung geführt. (PA) (Fidesdienst, 27/2/2004 - 29 Zeilen, 315 Worte)


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