ASIEN/SÜDKOREA - „Nein zum Klonen von menschlichen Embryonen“: Koreanische Kirche und Verbände lehnen jüngste Experimente koreanischer Wissenschaftler ab

Dienstag, 24 Februar 2004

Seoul (Fidesdienst) - Mit öffentlichen Protestkundgebungen verurteilen die koreanische Kirche und verschiedene katholische und nichtkatholische Verbände die Experimente unter der Leitung von Prof. Hwang Woo-suk von der staatlichen Universität Seoul, in deren Rahmen nach jüngsten Verlautbarungen menschliche Embryos geklont worden sein sollen. Solche Experimente werden als unter ethischen Gesichtspunkten unverantwortlich bezeichnet.
Hierzu äußerte sich im Namen der bischöflichen Konferenz für Bioethik auch deren Leiter Msgr. Francis Xavier Anh Myong-ok im Gespräch mit dem Fidesdienst: „Es ist wirklich bedauerlich, dass die Menschen das Klonen von Menschen ganz einfach als einen Fortschritt der Wissenschaft betrachten, ohne dabei zu berücksichtigen, dass die Ergebnisse auch zu unguten Zwecken benutzt werden können und gegen den Schutz des menschlichen Lebens verstoßen. Es ist vor allem enttäuschend, dass die Regierung, die in erster Linie das Leben der Menschen schützen sollte, diese Forschung unterstützt“.
Der stellvertretende Sekretär der Bischofskonferenz, P. Paul Lee Chang Young, betonte in einem von der katholischen Wochenzeitschrift Catholic Weekly veröffentlichten Artikel: „Es wurde ein Schritt getan, der besser nicht getan werden sollte. Wissenschaft und Technologie, die eigentlich dem Wohl der Menschen dienen sollten, wurden auf ein Mittel der Geschäfte mit dem Ziel des Profits beschränkt.
Pater Lee appellierte deshalb an katholische Juristen, Forscher und Wissenschaftler, die im Bereich der Bioethik tätig sind, sowie Medienschaffende mit der Bitte, die christliche Soziallehre als Gewissensgrundlage heranzuziehen und verantwortliche Entscheidungen zu treffen, die, insbesondere, wenn es um die Achtung und den Schutz des Lebens geht, die christliche Ethik berücksichtigen.
Kim Myong hee der Leiter des katholischen Verbandes „One body, one mind“ mit Sitz in Seoul, erklärt gegenüber dem Fidesdienst, dass „ein solches Klonen nicht nur unter ethischen und sittlichen Gesichtspunkten inakzeptabel ist, sondern vor allem auch den Körper der Frau zur Ware macht“.
Ein weiterer katholischer Verband erklärte in einer offiziellen Verlautbarung: „Die Wissenschaftler haben bei diesem Forschungsprojekt ethische Kriterien völlig ignoriert. Ein solches Vorgehen ist unverantwortliche“
Ein vor kurzem vom koreanischen Parlament verabschiedeter Gesetzesentwurf zu bioethischen Fragen soll im Januar 2005 in Kraft treten: die katholische Kirche fordert angesichts der jüngsten Entwicklungen eine Revision des Gesetzestextes.
(PA) (Fidesdienst, 24/2/2004 - 39 Zeilen, 360 Worte)


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