Afrika/Tschad - Sudanesische Milizen dringen bei der Verfolgung von Flüchtlingen bis zu 70 Kilometer weit auf tschadisches Staatsgebiet ein

Mittwoch, 4 Februar 2004

Rom (Fidesdienst) – Die Situation der sudanesischen Flüchtlinge im Tschad verschlechtert sich. Nach Angaben des Flüchtlingshochkommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR) halten sich über 110.000 Flüchtlinge aus dem Sudan im Tschad auf, wo sie in den Gebieten nahe der Grenze von Mitarbeitern des UNHCR betreut werden. Mitarbeiter des UNHCR sollen bald auch in Abéche im Osten des Tschad ihre Arbeit aufnehmen.
Das Flüchtlingshochkommissariat hat bereits die sudanesischen Flüchtlinge erfasst, die sich in Tine an der Grenze zu zwischen dem Sudan und dem Tschad aufhalten. Diese Flüchtlinge sollen bald in sichere Gebiete gebracht werden, nachdem Tine in den vergangen Wochen mehrmals bombardiert wurde. Das UNHCR wird innerhalb einer Woche insgesamt 4.357 Flüchtlinge umsiedeln.
Weitere 5.194 Personen, die in den vergangenen Tagen in den Tschad geflüchtet waren, wurde in den insgesamt vier Aufnahmelagern in Birak und Tine gezählt. Zwei weitere Flüchtlingslager befinden sich weiter im Süden in Wndalou, von wo aus die Flüchtling jedoch bereits vollständig in das weiter im Landesinneren gelegene Camp in Farachana und nach Absongo gebracht wurden. Aus Wandalou kamen bisher insgesamt 1.403 Flüchtlinge nach Farachana.
Mitarbeiter des UNHCR haben auch bereit die Gegend um Goz-Beida erkundet, wo neue Flüchtlingslager eingerichtet werden sollen. Nach Angaben des Flüchtlingshochkommissariats schlug die tschadische Regierung vor, die Aufnahmelager in mindestens 50 Kilometer Entfernung von der Landesgrenze einzurichten und wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass sudanesische Milizen bei der Verfolgung von Flüchtlingen bis zu 70 Kilometer weit auf tschadisches Staatsgebiet eindringen. (LM) (Fidesdienst 4/2/2004 – 26 Zeilen, 254 Worte)


Teilen: