Afrika/D.R. Kongo - Bekämpfung der Korruption zur Förderung des Friedens im Kongo. Ein Bericht von Radio Maria Malkia Wa Amani aus Bukavu

Dienstag, 3 Februar 2004

Bukavu (Fidesdienst) – Im ganzen Land soll die Botschaft des Friedens und der Versöhnung verbreitet werden. Dies ist das Ziel einer Regierungsdelegation, di Ende Januar auch die Stadt Bukavu im Osten der demokratischen Republik Kongo besuchte. Bukavu wurde mehrer Jahre lang von den Rebellen der Kongolesischen Union für die Demokratie (RCD) belagert. Dank der Friedensvereinbarungen, die im Juli 2003 zur Bildung einer Regierung der Nationalen Einheit geführt haben, bemüht man sich nun auch darum, das harmonische Zusammenleben unter der Bevölkerung wiederherzustellen.
Der Besuch der Regierungsdelegation stand deshalb im Zeichen der Versöhnung. Die Delegierten wurden bereits bei ihrer Ankunft auf dem Flughafen von zahlreichen Menschen freudig begrüßt. Der stellvertretende Präsident der Republik, Azarias Ruberwa, der auch für die Ressorts Sicherheit und Verteidigung verantwortlich ist und die Delegation leitet, bekräftigte bei der Ankunft, dass der Krieg nun wirklich zu Ende sei und dass deshalb auch Gerüchte über eine mögliche Wiederaufnahme der Gefechte unbegründet seien. Dabei betonte er: „Es wird keinen dritten Krieg geben, denn was heute am wichtigsten ist, ist die Wiederherstellung des Friedens“. Während der vergangenen acht Jahre gab es im Kongo mehrere verheerende Kriege. Der erste Krieg in den Jahren von 1996-1997 führte zum Sturz des damaligen Präsidenten Mabutu und der Machtübernahme durch Laurent Kabila, der von Angola, Uganda und Ruanda unterstütz wurde. Der neue Präsident gab dem Land auch einen neuen Namen: aus dem bisherigen Zaire wurde die Demokratische Republik Kongo. 1998 zerbrach schließlich das Bündnis Kabilas mit Uganda und Ruanda, woraufhin die beiden Länder eine Invasion in die Demokratische Republik starteten und sich dort mit verschiedenen Guerillagruppen verbündeten. Durch die Vermittlung Südafrikas einigte man sich am 17. Dezember 2002 auf ein Friedensabkommen zwischen der Regierung und den Rebellengruppen. Aufgrund dieser Vereinbarungen wurde eine Regierung der Nationalen Einheit gebildet, die im Sommer 2003 ihre Geschäfte übernahm.
Bei seinem Besuch in Bukavu beizeichnete der stellvertretende Staatspräsident die Tatsache, dass es dieser neuen Regierung innerhalb nur weniger Monate gelungen ist, das Land wieder zu vereinen, als deren größten Erfolg. In diesem Zusammenhang nannte er jedoch auch die wichtigsten Herausforderungen für die Zukunft: Bekämpfung der Armut, Versöhnung, Sicherheit, gute Regierungsführung, Demokratie. Persönlich wolle er sich für die Bekämpfung der Korruption einsetzen, weshalb Fälle der Korruption oder schlechte Verwaltungstätigkeit direkt bei seinem Büro eingehen sollen.
In einem Interview mit Radio Maria hatte auch der für Öffentlichkeitsarbeit verantwortliche Minister Tabezi bekräftigt: „Wir wurden von der Regierung damit beauftragt, die wiedervereinigten Landesteile zu besuchen und dabei auch allen dort tätigen staatlichen Beamten eine Botschaft der Hoffnung zu vermitteln“.
Zur Sicherheitslage erklärte der Minister, man sei momentan dabei, den Prozess der Wiedervereinigung auch in den Reihen der Armee und der Polizei voranzutreiben: „Dafür werden wir viel Zeit benötigen“, erklärte er. (LM) (Fidesdienst, 3/2/2004 – 43 Zeilen, 464 Worte)


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