Afrika/Demokratische Republik Kongo - Primas von Schottland besucht die Demokratische Republik Kongo, wo drei Millionen Menschen ermordet wurden: „Ich bin überrascht, dass es hier im Herzen des Kongo einen katholischen Radiosender gibt“

Freitag, 30 Januar 2004

Bukavu (Fidesdienst) – Der Primas von Schottland und Erzbischof von St. Andrews and Edinburgh Kardinal Keith Michael äußerte sich sehr zufrieden über seinen Besuch in Bukavu im Osten der Demokratischen Republik Kongo (vgl. Fidesdienst vom 27. Januar 2004 http://www.fides.org/deu/news/2004/0401/27_2078.html).
Wie Radio Maria Malkia wa Amani aus Bukavu berichtet war der Kardinal vor allem von den Ergebnissen der Zusammenarbeit der Ortskirche mit Caritas Schottland (SCIAF) im Bereich der Erziehung überrascht. „Ich habe die Kinder der Mittelstufe besucht und war sehr überrascht über ihr Wissen im Bereich der Erziehung zur Kultur des Lebens, die von Caritas Schottland finanziell unterstützt wird“, so der Kardinal. „Im Verlauf meines Besuchs konnte ich auch Projekte für misshandelte Frauen, Witwen und Waisen besichtigen. Außerdem konnte ich auch die Priesterseminare in Katana, Mugeri und Murshesa besichtigen.“
Zu den von Caritas Schottland finanzierten Projekten im medizinischen Bereich gehören das Krankenhaus von Bukavu und mehrere Hilfsprogramme für junge aidskranke Frauen, die sich infolge von sexuellem Missbrauch mit HIV/AIDS infiziert haben. „Ich freue Mich über darüber, wie mutig diese jungen Frauen sind, denen unsere ganze geschwisterliche Solidarität gilt“, so Kardinal O’Brian.
Der Primas von Schottland, der auch dem Päpstlichen Rat für Soziale Kommunikationsmittel angehört, wunderte sich vor allem darüber, „dass es im Herzen der Demokratischen Republik Kongo einen katholischen Radiosender gibt“. „In ganz Schottland gibt es keinen katholischen Radiosender und ebenso wenig in England und Irland. Dabei kann das Wort Gottes durch das Radio viele Familien erreichen“.
Kardinal O’Brian, der auch Mitglied des Päpstlichen Rates für Migranten und Menschen unterwegs ist, bekräftigte sodann: „Auch wenn mein Besuch in der Demokratischen Republik Kongo nur von kurzer Dauer ist, wird er mir doch dabei helfen, das Drama der Flüchtlinge besser zu verstehen, weshalb ich mich als Mitglied des Päpstlichen Rates für Migranten und Menschen unterwegs zukünftig vor allem auch für die Probleme in Bukavu engagieren werden“.
In den vergangenen Jahren war die Erzdiözese Bukavu Schauplatz von Massakern und Plünderungen eines Bürgerkrieges, bei dem über 3 Millionen Menschen ums Leben gekommen sind. In Bukavu selbst hat der Bürgerkrieg tiefe Wunden hinterlassen, doch die Menschen setzen sich mit großer Willenskraft entschieden für den Erhalt der eigenen Würde ein. (LM) (Fidesdienst, 30/1/2004 – 36 Zeilen, 383 Worte)


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