Asien/Thailand - „Einzelne fundamentalistische Rebellen im Süden des Landes können die Beziehungen zwischen den Religionen nicht gefährden: Der Dialog hat in Thailand solide Grundlagen“, so Bischof Lawrence Samanchit zum Fidesdienst

Freitag, 23 Januar 2004

Bangkok (Fidesdienst) – „Die Spannungen im Süden des Landes, werden die Beziehungen zwischen den Religionen in Thailand nicht in Frage stellen. Bei den Rebellen handelt es sich um muslimische Extremisten, die sezessionistische Ziele verfolgen. Doch der interreligiöse Dialog hat in Thailand solide Grundlagen“, betont Bischof Lawrence Thienchai Samanchit von Chanthaburi, der das Büro für Ökumene und interreligiösen Dialog der Vereinigung der Asiatischen Bischofskonferenzen (FABC) leitet.
In einem Kommentar zu den jüngsten Episoden der Gewalt im Süden des Landes und insbesondere in den Provinzen Narathiwat, Pattani und Yala, erklärt der Bischof: „ Es handelt sich dabei um Aktionen separatistischer Gruppen, die Beziehungen zu Malaysia unterhalten und hinter deren Protest sich politische Gründe verbergen. Die Beziehungen zwischen den Religionen werden dadurch nicht beeinträchtigt. Wir Katholiken sind nicht in besonderem Maß besorgt und führen unsere Tätigkeit in vor allem in den katholischen Schulen fort. Wir unterhalten gute und freundschaftliche Beziehungen zu den Vertretern von Muslimen und Buddhisten. Oft werde ich von den Muslimen gebeten, an interreligiösen Veranstaltungen teilnehmen oder ich halte Ansprachen bei öffentlichen Veranstaltungen an denen die drei Religionen des Landes teilnehmen. Dabei geht es meistens um Perspektiven im Bereich der Erziehung, der Demokratie oder der Jugendarbeit. Dabei gibt es viele Gemeinsamkeiten. Heute hoffen wir alle, dass die Situation im Süden des Landes sich wieder beruhigt und die Menschen zur Normalität zurückkehren. Wir werden uns weiterhin für Frieden und Harmonie engagieren“.
Anfang Januar waren im Süden Thailands Anschläge auf Schulen und Militärstützpunkte verübt worden. Für die Angriffe wurde die muslimische Gruppe Mujahedeen Pattani verantwortlich gemacht. Nach den Attentaten hatte die thailändische Regierung in den betroffenen Provinzen das Kriegsrecht ausgerufen.
In 90% der insgesamt 60 Millionen Einwohner Thailands sind Buddhisten. Die Muslime machen rund 6% der Gesamtbevölkerung aus und leben vorwiegend im Süden des Landes. Größtenteils handelt es sich um Angehörige der Volksgruppe der Malay. In Thailand gibt es insgesamt rund 280.000 Katholiken (2,2%). (PA) (Fidesdienst, 23/1/2004 – 33 Zeilen, 339 Worte)


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