Asien/Heiliges Land - „Brücken an Stelle von Mauern“: Solidarität der europäischen und amerikanischen Bischöfe mit den Christen im Heiligen Land

Freitag, 16 Januar 2004

Jerusalem (Fidesdienst) – „Brücken an Stelle von Mauern“: mit diesen Worten des Heiligen Vaters (16. November 2003) betiteln die europäischen und amerikanischen Bischöfe die Schlusserklärung zu ihrem internationalen Treffen mit der Kirche im Heiligen Land vom 12. bis 15. Januar.
Unter den Gründen für ihr Treffen im Heiligen Land erklärten die Bischöfe vor allem, man wolle „die Solidarität der Weltkirche mit der Kirche im Heiligen Land und die Freundschaft mit dem israelischen und palästinensischen Volk, mit Christen, Juden und Muslimen unter Beweis stellen.“
„Wir haben die schädlichen Auswirkungen der Sicherheitsmauer gesehen, die auf dem Grund und zwischen den Häusern des palästinensischen Volkes errichtet wird“, heißt es in der Verlautbarung, die von den Bischöfen im Rahmen einer Pressekonferenz in der Jerusalemer Altstadt veröffentlicht wurde. „Wir haben selbst die Frustration und Demütigung erfahren können“, so die Bischöfe weiter, „die die Palästinenser jeden Tag an den Checkpoints erleben, wo man sie daran hindert Geschäfte, Krankenhäuser, ihren Arbeitsplatz, Schulen und Universitäten oder Verwandte zu besuchen.“
Dabei weisen die Bischöfe auf den „Wunsch nach Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung sowohl unter Palästinensern als auch unter Israelis“ hin, beklagen aber gleichsam „den Mangel an politischem Willen zum Engagement für den Frieden, nicht nur in dieser Region, sondern in der ganzen internationalen Staatengemeinschaft“. Deshalb appellieren sie an „alle unsere politischen Verantwortlichen“ mit der Bitte „dem Wunsch nach Frieden, den die Menschen in diesem Heiligen Land tief in ihrem Herzen hegen“ zu entsprechen.
Während ihres kurzen Aufenthalts im heiligen Land konnten die Bischöfe jedoch auch Zeichen der Hoffnung erkennen: „Zu den wichtigsten Gründen, die Anlass zur Hoffnung geben, gehört die Lebendigkeit und das Engagement der Kirche im Heiligen Land und die geschwisterlichen Beziehungen zwischen den Verantwortlichen der christlichen Kirchen“, so die Bischöfe.
Im einzelnen bitten die Bischöfe um die Beseitigung bestehender Schwierigkeiten bei der Beantragung von Visen und Aufenthaltserlaubnissen aus Studien- und Arbeitsgründen für Priester, Seminaristen, Schwestern, Ordensleute und Laien in Israel und in den palästinensischen Gebieten. „Dies stellt für die Kirche eine reelle Behinderung dar, wenn es darum geht, die Möglichkeiten ihre Sendung im Dienst unter den Einwohner des Heiligen Landes auszuschöpfen. Besonders tadelnswert ist es angesichts der Tatsache, dass der israelische Staat und der Heilige Stuhl erst vor kurzem an die Unterzeichnung des Grundlagenabkommens vor 10 Jahren erinnert haben“.
Zu den Unterzeichnern der Verlautbarung gehören: der Vorsitzende der amerikanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Wilton D. Gregory , der Vorsitzende der kanadischen Bischofskonferenz, Erzbischof Brendan O’Brien; der stellvertretende Vorsitzende der Bischofskonferenz von England und Wales, Erzbischof Patrick Kelly, im Auftrag des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE); der Vorsitzende der Skandinavischen Bischöfe, Bischof William Kenney, der auch die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE) vertritt.
Der vollständige Wortlaut der Verlautbarung der europäischen und amerikanischen Bischöfe ist in Englisch zugänglich unter www.fides.org
(PA) (Fidesdienst, 16/1/2004, 47 Zeilen, 469 Worte)
http://www.fides.org/eng/vita_chiesa/vescovi_ccee160104.html


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