Afrika/Angola - In der Enklave Cabinda (wo täglich 700.000 Barrels Erdöl gefördert werden) leiden die Menschen weiterhin unter Hunger und Krieg: „Kirche in Not“ klagt an

Mittwoch, 14 Januar 2004

Rom (Fidesdienst) – Wie die nationale Vertretung des katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ in Portugal dem Fidesdienst mitteilt, kommt es in der zu Angola gehörenden Enklave Cabinda weiterhin zu Menschenrechtsverstößen. Nach Angaben von „Kirche in Not“ erklärte der Generalvikar der Diözese Cabinda, P. Raul Tati, in einem Interview mit dem angolanischen katholischen Radiosender „Radio Ecclesia“ , dass „Die Menschen weiterhin unter dem Missbrauch der angolanischen Streitkräfte leiden“. P. Tati habe in diesem Zusammenhang auch auf die Straffreiheit im Zusammenhang mit dem Vorgehen des Militärs hingewiesen: „Seit Ausbruch des Krieges haben wir stets auf offensichtliche Menschenrechtsverstöße hingewiesen“. Nach Aussage von Pater Tati kam es in der vergangenen Woche zu erneuten Spannungen: „Es werden immer mehr Soldaten stationiert, was bedeutet, dass der Krieg in Cabinda weitergeht, obwohl in offiziellen Stellungnahmen das Gegenteil behauptet wird“.
Auch Pater Casimiro Congo aus der Pfarrei von der Unbefleckten Empfängnis sprach in einem Interview mit „Radio Renascenca“ in Lissabon öffentlich über Menschenrechtsverstöße: „Die angolanische Regierung geht mit eiserner Faust gegen die Menschen in Cabinda vor“, beklagte er.
Das portugiesische Büro von „Kirche in Not“ lancierte im vergangenen Jahr eine Solidaritätskampagne für Angola mit dem Titel „Gleichgültigkeit ist ein Verbrechen“. Diese Kampagne sollte „mit den gesammelten Geldern dazu beitragen, dass Priester und Seminaristen ausgebildet werden können, damit die Kirche als einzige glaubwürdige Institution für die Förderung von Versöhnung und Frieden in Cabinda und Angola anerkannt wird“.(vgl. Fides vom 14. Novembre 2003 http://www.fides.org/ita/news/2003/0311/14_1583.html )
Seit Jahren herrscht in Cabinda ein Bürgerkrieg zwischen den Soldaten der regulären Streitkräfte und den Guerillaeinheiten der FLEC (Befreiungsfront für die Encalve Cabinda), die für die Unabhängigkeit der Region kämpfen.
In der Enklave Cabinda werden täglich 700.000 Barrels Erdöl gefördert, was zwei Drittel des angolanischen Einkommens ausmacht.
Zur Enklave Cabinda wird der Fidesdienst in den kommenden Tagen weitere Hintergrundinformationen veröffentlichen. (LM) (Fidesdienst, 14/1/2004 – 33 Zeilen, 317 Worte)


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