Asien/Indien - Die syromalabarische Kirche wird zukünftig autonom über die Ernennung von Bischöfen entscheiden können

Dienstag, 13 Januar 2004

Trichur (Fidesdienst) – Der Synod der syromalabarischen Kirche wird autonom über die Ernennung der eigenen Bischöfe und die Errichtung und Auflösung von Eparchien (Diözesen) im eigenen Territorium entscheiden können. Dies legt ein von der Kongregation für die Orientalischen Kirchen verabschiedetes Dekret fest, dass der Präfekt dieser Kongregation, Kardinal Ignace Moussa I Daoud, dem syromalabarischen Großerzbischof von Ernakulam-Angamaly, Kardinal Varkey Vithayathil, dem Oberhaupt der syromalabarischen Kirche, am Rande der gegenwärtigen Versammlung der indischen Bischöfe in Trichur (Unionsstaat Kerala) überreicht hat.
Bei der Präsentation des Dekrets erinnerte Kardinal Moussa I Daoud dran, dass sich der Heilige Stuhl bei der Verleihung des Titels eines Großerzbistum an die syromalabarische Glaubensgemeinschaft im Jahr 1992 des Recht auf die Jurisdiktion bezüglich der Liturgie und der Ernennung der Bischöfe vorbehalten hatte. Die Jurisdiktion im Bereich der Liturgie war bereits 1998 an die syromalabarische Kirche übertragen worden und nach der jüngsten Vollversammlung der Kongregation für die Orientalischen Kirchen wollte der Heilige Vater nun auch die Ernennung von Bischöfen und die Errichtung von Diözesen der syromalbaraischen Kirche selbst anheim stellen.
Damit wird der Synod der syromalabarischen Kirche von nun an mit einer mehrheitlichen Abstimmung über liturgische Fragen und die Auswahl der Bischöfe nach angemessner Bewertung unter verschiednen Kandidaten für das Bischofsamt entscheiden. Die Namen der Bischöfe werden, dann dem Papst zur Billigung unterbreitet.
Was die territoriale Jurisdiktion in Indien anbelangt hat sich die Kongregation das Recht auf die Errichtung neuer Diözesen außerhalb des Unionsstaates Kerala vorbehalten. Dies soll dem Schutz der Beziehungen zwischen den drei verschiedenen in Indien existierenden Riten (lateinischer Ritus, syromalabarischer Ritus und syromalankarischer Ritus) dienen. (PA) (Fidesdienst, 13/1/2004 – 28 Zeilen, 272 Worte)


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