VATIKAN - POTENZIERUNG DER UNTERSUCHUNSMETHODEN, ERNEUTE AUFWERTUNG DER ROLLE DER POLITIK, STÄRKUNG DER VEREINTEN NATIONEN, BEKÄMPFUNG VON UNGERECHTIGKEIT FORDERT P. BORGOMEO ZUR BEENDIGUNG DES TERRORS IN EINEM KOMMENTAR

Donnerstag, 22 Mai 2003

Vatikanstadt (Fidesdienst) – „Der Terrorismus ist alles andere als geschwächt und stellt unter Beweis, dass er weiterhin in der Lage ist anzugreifen, zu zerstören und zu töten und dabei Objekte auswählt, die eine bestimmte Botschaft enthalten, ohne sich dabei im Geringsten um Nebeneffekte zu kümmern. Die Ziele sind nach Prioritäten geordnet: Vereinigte Staaten, Israel und westliche Länder, doch bei den Attentaten in Riad und Casablanca sollte vor allem die jeweilige arabische Regierung getroffen werden, die sich der Zusammenarbeit mit dem verhassten Westen schuldig macht, während es in Hebron, Jerusalem und Gaza jedes Mal zu Selbstmordattentaten kommt, wenn sich im Heiligen Land Anzeichen für mögliche Verhandlungen zwischen den Konfliktpartnern abzeichnen“, dieses Panorama von den jüngsten Terroranschlägen zeichnet Pater Pasquale Borgomeo, Direktor von Radio Vatikan, in einem von One-O-Five fm übertragenen Kommentar.
„Was kann man tun?“, fragt er sich. An erster Stelle sollte nicht länger von Krieg sondern vom Kampf gegen den Terrorismus gesprochen werden, um damit zu betonen, dass diese auf Herausforderung unserer Epoche auf vielfältige Art und Weise reagiert werden sollte, weshalb ein militärisches Vorgehen gegen Staaten nicht die einzige und auch nicht die wirksamste Maßnahme darstellt. „Es gibt nicht nur einen Terrorismus“, betont P. Borgomeo, „sonder vielmehr verschiedene, deren Methoden alle verurteilt werden sollten, die sich jedoch nicht an denselben Motiven inspirieren. Vor einem solchen Hintergrund sollten man vor allem Untersuchungsmethoden potenzieren; der Politik, nämliche einer Politik der Zusammenarbeit zwischen den Ländern unter Achtung der internationalen Gesetze und im Nahmen des Gemeinwohls wieder die ihr gebührende Rolle zukommen lassen; die Vereinten Nationen stärken, damit die internationale Legalität gewahrt bleibt und verhindert werden kann, dass eine Supermacht zur Garantie für eine neue internationale Ordnung werden kann, die auf Stärke basiert.“ Als unverzichtbar und entscheidend im Kampf gegen den Terrorismus bezeichnet der Direktor von Radio Vatikan schließlich „den Kampf gegen Ungerechtigkeit und fehlende Gleichberechtigung auf unserem Planeten, gegen Diskriminierung, Rassismus, Menschenrechtsverstöße: die alle Nährboden für gegenwärtigen und zukünftigen Terrorismus sind.(SL) (Fidesdienst 22/5/2003 – Zeilen, Worte)



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