ASIEN/SRI LANKA - AUS DEM KONFLIKT ENTSTANDENE TRAUMATA HEILEN: MISSIONARE VERSUCHEN HARMONIE ZU SCHAFFEN – KIRCHE ENGAGIERT SICH WEITERHIN FÜR DAS VORANKOMMEN DES FRIEDENSPROZESSES

Montag, 15 Dezember 2003

Colombo (Fidesdienst) – Die Heilung von psychischen Traumata infolge des Krieges steht im Mittelpunkt eines von den Oblaten von der Makellosen Jungfrau Maria (OMI) vom 14. bis 21. Dezember in Sri Lanka veranstalteten Fortbildungsseminars für Ausbilder. Rund 20 Ordensleute und Laien werden sich im Rahmen dieser Veranstaltung mit Problemen und Lösungen auseinandersetzen, die Jungendlichen, Familien und Flüchtlingen bei der Überwindung von Kriegstraumata helfen und zur Verbreitung einer Kultur der Versöhnung in der Gesellschaft beitragen sollen. Dies teilte Pater Oswald Firth, OMI, der Organisator des Studienseminars dem Fidesdienst mit.
Auch in der gegenwärtigen Phase der Ungewissheit infolge der jüngsten institutionellen Krise zwischen dem Premierminister Ranil Wikremesinghe und der Staatspräsidentin Chandrika Kumaratunga versuchen die Missionare weiterhin für das Vorankommen des Friedensprozesses einzusetzen.
Die Kirche in Sri Lanka unterstützt mit allen Mitteln das dringend notwendige Bemühen um Frieden. Wie Vertreter aus Kreisen der Ortskirche erklären, „kann diese Krise auch positive Auswirkungen haben, da von nun an auch das Präsidentenamt direkt an den Friedensgesprächen beteiligt sein wird“. Zudem habe die jüngste Krise die Grundlagen des Friedensprozesses nicht in Frage gestellt: Staatspräsidentin und Premierminister halten weiterhin am Waffenstillstandsabkommen fest. Bei den Verhandlungen mit den Tamilen werden die norwegischen Mittler zukünftig Vorschläge unterbreiten können, die von den institutionellen Spitzen des Landes gemeinsam vertreten werden.
Unterdessen haben auch die internationale Staatengemeinschaft und die am Wiederaufbau des Landes beteiligten Einrichtungen (vor allem Japan, Europäische Union, Vereinigte Staaten und Weltbank) die Unterstützung des Friedensprozesses in Sri Lanka zugesichert. Zu diesem Zweck wurden bereits Hilfsmittel in Höhe von 4,2 Millionen Dollar für die kommenden fünf Jahre bewilligt.
Zu den derzeitigen Kernfragen der Friedensverhandlungen gehört die Streichung der Separatistenbewegung „Liberation Tiger of Tamil Eelam“ von der von den Vereinigten Staaten aufgestellten Liste der terroristischen Gruppen: diese Streichung wird vom Ausgang der Verhandlungen abhängen, was die Position der Regierung bei der Verhandlungsführung stärkt.
Keine Zweifel bestehen nach Ansicht der Fidesquellen drüber, dass die Religionsvertreter im Friedensprozess eine äußerst wichtige Rolle spielen: Buddhisten und Christen können Brücken der Verständigung und des Dialogs zwischen den verschiedenen Religionsgemeinschaften schlagen. Dabei ist vor allem das von den Zivilbehörden und von dem Mittlern geschätzte kirchliche Engagement im sozialen Bereich besonders wichtig. (PA) (Fidesdienst, 15/12/2003 – 40 Zeilen, 375 Worte)


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