AFRIKA/KAMERUN - HIRTENBRIEF DER DIÖZESE NKONGSAMBA ZUR ROLLE DER LAIENGLÄUBIGEN IN DER KIRCHE

Donnerstag, 11 Dezember 2003

Yaounde (Fidesdienst) – Mit der Teilnahme der Laien an der dreifachen Aufgabe der Kirche (Heiligung, Lehramt und Pastoral) befasst sich Bischof Dieudonné Watio von Nkongsamba (Kamerun) in einem Hirtenbrief mit dem Titel „Die Rolle der Laiengläubigen für die Sendung der Kirche“. „Lange Zeit“, schreibt der Bischof, „wurden die Laiengläubigen von der Kirche als Kinder betrachtet, wie jemand der nur empfangen und nicht geben konnte. Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil hat sich dies geändert. Vom Zuschauer haben sich die Laien in Handelnde verwandelt“.
Bischof Watio betont dabei auch die priesteramtliche Rolle der Laiengläubigen. „Die Teilnahme der Gläubigen am Priesteramt unseres Herrn gründet nicht auf den Empfang eines Weihesakraments sondern auf dem Sakrament der Taufe und der Firmung, die den Christen Jesus Christus gleich machen und ihn deshalb auch zur Teilhabe an dessen Priesteramt ermächtigen. Kraft dieser Ähnlichkeit mit Christus, dem höchsten Priester, sind alle Christen berufen den inneren und äußeren Kult zu üben“. Unter den Möglichkeiten zur Teilhabe an den Geheimnissen der Eucharistie nennt der Bischof die Hingabe des eigenen Lebens: „Jeder Schmerz, jede Prüfung, die dem Geheimnis des Kreuzes hinzugefügt wird, ist für uns eine Möglichkeit, das Bild Christi wiederzugeben“. Eine wichtig Rolle spielen die Laien auch im Apostolat: „Es trifft zwar zu, dass das Lehramt der kirchlichen Hierarchie das einzige amtliche Lehramt ist, doch die ganze Kirche gibt die Tradition weiter, was nicht nur allein in der Verkündigung besteht, sondern auch andere Ebenen und damit das gesamte Christentum betrifft. Für das gemeinsame Glaubensempfinden der Gläubigen garantiert der Heiligen Geist, dieser Glaube ist auch eine Quelle, aus der sich das Lehramt speist und das Echo dieser Lehre ist von Christus seiner gläubigen Kirche als unfehlbar versprochen. Deshalb können wir sagen, dass das Volk der Gläubigen lehrt und zwar nicht als apostolisches Amt, sondern durch die Verinnerlichung des Glaubens durch das tägliche Leben und das Gedankengut, das in ihnen gewachsen ist. Damit bedeutet glauben in gewisser Weise auch lehren.“
Sodann erläutert der Bischof die verschiedenen Formen des Lehramtes der Laien: Katechese, Predigen, Lebenszeugnis. In diesem Zusammenhang betont der Bischof, dass „die Kirche vor allem durch die katholischen Laienverbände in Umfelder eindringen kann, die ihr feindselig oder gleichgültig gegenüberstehen“.
Abschließend fordert der Bischof alle Laien zum Engagement für das kirchliche Leben auf: „Ich zähle auf jeden Einzelnen unter euch, wenn es darum geht, den eigenen Beitrag zu dieser großen Familie zu leisten, deren Entwicklung vom Willen aller ihrer Mitglieder abhängt, die wir alle sind.“ (LM) (Fidesdienst, 11/12/2003 – 38 Zeilen, 415 Worte)


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