VATIKAN - "JESUS GELINGT ES AUCH HEUTE, NACH ZWEITAUSEND JAHREN NOCH, DIE MENSCHEN ZUR LIEBE ZU INSPIRIEREN" KONFERENZ ZUM GEISTLICHEN FILM

Dienstag, 2 Dezember 2003

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Am Rande der Studienkonferenz über den geistlichen Film zum thema "Christus im Film", der von der Behörde für Film und Schauspiel unter der Schirmherrschaft des Päpstlichen Rates für Kultur und des Päpstlichen Rates für Soziale Kommunikationsmittel veranstaltet wurde, sprach der Fidesdienst mit dem Päsidenten der Behörede für Film und Schauspiel, Dr. Andrea Piersanti.
Fidesdienst: Dr. Piersanti, welche Ziele verfolgt diese Konferenz?
Andrea Piersanti: Wenn man über Christus im Film sprechen will, dann ist es so als ob man über den Ursprung des Skandals sprechen würde. Jedesmal, wenn die Kirche etwas am Filmgeschäft zu kritisieren hatte, dann ging es um Filme, die das Leben und das Leiden Christi zum Gegenstand hatten. Wir haben eine Konferenz zu diesem Thema veranstaltet, weil wir versuchen wollen einige kulturelle Prinzipien festzulegen, die als Bezugspunkte gelten können. Zunächst sollte gesagt werden, dass die Geschichte Christi im Film parallel zur Geschichte des Kinofilms verläuft, denn die Filmgeschichte begann mit der Passion Christi. Der erste Film der Brüder Lumieres handelte vom Leiden Christi und im Jahr 2003 drehte Mel Gibson, einer der bekanntesten Schauspieler der heutigen Zeit, einen Film über das Leiden Christi. An Zweiter Stelle muss es möglich sein, über dieses Thema zu sprechen, denn jedesmal, wenn ein Film von Christus handelt wird Theologie gamacht, wie der Präsident des Päpstlichen Rates für Kultur, Kardinal Paul Poupard es nennt. Wenn man nicht darüber spricht, wenn keine Analyse vorgenommen wird, wenn dies nicht Gegenstand der Reflexion im Rahmen der Päpstlichen Urbaniana-Universität wird, dann könnte dies ein Fehler sein. Dies ist unser Vorschlag und die Provokation, die wir in den Mittelpunkt dieser VEranstaltung gestellt haben. An dritter Stelle sind wir davon überzeugt, das die katholische Welt, dem Film einen Dienst tun kann, denn der Film sollte sich eingehender mit der Suche nach Spiritualität im eingenen Schaffen, in der eigenen Geschichte und in den Geschichten, die die Filme erzählen, auseinandersetzen. Nur wenn der Film die Geschichte des Menschen vollständig erzählt, d.h. wenn er den Menschen auch unter geistlichen Gesichtspunkten betrachtet, kann er in die Herzen des Publikums vordringen. Unterteilt man das Abenteuer des Menschen in Sektoren, dann macht dies keinen Sinn. Nur der vollständige Mensch interessiert das Publikum auf der ganzen Welt und nur wenn das Kino diese Art von Geschichten erzählt, kann es Erfolg haben. Dabei möchten wir helfen.
Fidesdienst: In den hundert Jahren der Geschichte des Kinoflims gab es eine beachtliche Anzahl von Filmen über die Figur Jesu, weshalb ist das Antlitz Christi im Film so wichtig?
Andrea Piersanti: Ich bin sehr beeindruckt, von den Worten Kardinal Poupards. Er vertritt die Meinung, dass die Faszination Christi auf den Menschen nicht nur ewig sondern auch unanfechtbar ist. In einer solchen Perspektive, gilt vor allem, dass es Jesus auch heute, nach zweitausend Jahren noch gelingt, die Menschen zur Liebe zu inspirieren und weil auch Regisseure nur Menschen sind, verlieben auch sie sich in ihn. (AP) (Fidesdienst 2/12/2003 – 40 Zeilen, 502 Worte)


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